Vor zwei Tagen hab ich hier einen Artikel zur neuen Version von Linux Mint 12 veröffentlicht. Der Artikel war nicht sehr ausführlich, wollte nur kurz mitteilen, dass ich von „Lisa“ sehr enttäuscht war. Link zum Blogbeitrags.

Anzeige

Unter anderem führte ich folgenden Punkt auf:

Google-Suche im Firefox wurde entfernt, muss selbst nachinstalliert werden (DuckDuckGo?!?)

Dabei ging es mir primär nicht darum, dass Google nicht als Standardsuche vorkonfiguriert war, schließlich haben auch Mint-Entwickler ein Recht darauf durch die Zusammenarbeit mit einem Suchmaschinenanbieter (in diesem Fall DuckDuckGo) ein paar Euro einzunehmen.

Linux Mint: Der erste Eindruck

Was mich aber ein wenig wunderte, war die Tatsache, dass Google (wie auch Bing und Yahoo) nicht mehr in der Firefox-Suchmaschinenauswahl zu finden war – und mit einem Klick auf „Suchmaschinen verwalten“ und dem anschließenden „Weitere Suchmaschinen hinzufügen …“ kam man auch nicht auf die Mozilla-Seite, wo man unter vielen Suchmaschinen frei wählen konnte. Man wurde auf eine Linux Mint-Seite umgeleitet, auf denen man mal ganz nach unten scrollen musste, um am Ende der Seite irgendwo kleines Google-Logo fand, über welches man die anderen Suchmaschinen nachinstallieren konnte.

Ich fand das einfach ein wenig seltsam und unnötig kompliziert.

Viele Leser interpretierten meinen Beitrag natürlich als reine Anstiftung zum Flamewar und verlinkten den Artikel unter anderem mit folgenden Aussagen:

Großartig ist übrigens auch das hier:

„Mint 12 ist voll kacke, da ist DuckDuckGo drin, nicht mehr das tolle Google! Scheißdistribution!“

Was für ein enthirnter Cretin muss man eigentlich sein, um so einen Irrsinn zu verzapfen? Flacht die jahrelange Nutzung von Dummbuntu tatsächlich so ab, dass die Leute erwarten, dass eine beliebige Linuxdistribution sofort ab dem ersten Start genau so funktioniert, wie sie es gern hätten, ohne irgendwas anpassen zu müssen? (linuxmintusers.de)

oder auch …

Just read through a couple of blogs. This (German) one, for example, states that „Mint 12 sucks (e.g.) because Google is no more the default search engine“. Oh my! (donationcoder.com)

Tjo, so wird man falsch verstanden. Fakt ist, dass man bei Mint alle Suchmaschinen entfernt hat, die kein Geld zu Linux Mint abwerfen – und dass man zusätzlich das Hinzufügen von anderen Suchmaschinen erschwert hat.

Insgesamt war das aber gar nicht mein Hauptkritikpunkt – das war die meiner Meinung schlechte Integration und die Verschlimmbesserung des Vanilla-GNOMEs.

PS: Nun wurde Linux Mint 12 scheinbar offiziell veröffentlich!

Anzeige


8 Kommentare

  1. Zum letzten Beitrag bzgl. Mint 12 !!!RC!!!

    Standard-Hintergrund ist viel zu hell, sodass die Schrift auf dem Desktop auch nicht gut leserlich ist
    -> Der Standart-Hintergrund ist nicht das Problem. Eher die Schrift auf dem Desktop sollte schwarz sein und nicht weiss. Aber im Gesamtbild fügt es sich gut ein… von daher, wurscht.

    Inkonsistenz an allen Ecken und Enden
    -> Was soll man sich darunter vorstellen? Kann anhand Screenshots nichts sehen was damit gemeint ist…

    Viele, viele kleine Fehler – fehlende Liebe zum Detail
    -> Wenn diese vielen kleinen Fehler noch in der Finalen sind, dann wäre es schon schade… aber welche Fehler sind hier gemeint? Man kann doch keine Behauptung aufstellen ohne diese dann zu belegen/beweisen.

    Veränderungen gegenüber Ubuntu Oneiric in meinen Augen meist eher zum Nachteil
    -> Unity und seine Komponenten (GlobalMenu) sind weg! Das ist schon mal ein grosser grosser Pluspunkt für MICH. Wie man sieht ist das ein persönlicher“ Pkt. und hat ohne einsichtigen Beleg kein Hand und Fuss.

    MMn habe ich noch nie ein oberflächlicheres und uninformativeres PREVIEW eines Produktes wie diesen gesehen.

    Nachdem ich das sah:
    http://picomol.de/2011/11/20/ubuntu-nutzer-mogen-kde-nicht/

    … glaube ich einfach, dass KDE sowieso mehr zusagt als Gnome und vor allem Gnome 3. Somit erwarte ich generell keine objektive und gerechte Artikel bzgl. Gnome z.B.

    Bitte keine Wischi Waschi Previews mehr. Entweder mit guten Argumenten oder einfach sein lassen… Danke.

  2. Hallo Oscar,

    > Unity und seine Komponenten (GlobalMenu) sind weg! Das ist schon mal ein grosser grosser Pluspunkt für MICH. Wie man sieht ist das ein persönlicher” Pkt. und hat ohne einsichtigen Beleg kein Hand und Fuss.

    ich meinte natürlich nicht im Vergleich zu Unity, sondern im Vergleich zu Oneiric mit nachinstallierter GNOME Shell. Unity und GNOME Shell kann man so gar nicht vergleichen. Hätte ich vielleicht hinschreiben sollen. Die GNOME Shell in Oneiric ist ziemlich unverpfuscht (wenn auch leider nicht perfekt integriert) und ich komm sehr gut damit klar.

    > Nachdem ich das sah:
    http://picomol.de/2011/11/20/ubuntu-nutzer-mogen-kde-nicht/
    … glaube ich einfach, dass KDE sowieso mehr zusagt als Gnome und vor allem Gnome 3.

    Ich und KDE werden in diesem Leben glaube ich keine Freunde mehr. Ich glaube eher dass ich von Mint enttäuscht bin, weil ich schon längere Zeit die GNOME Shell benutze und das Konzept klasse finde – dieses Konzept in Linux Mint aber nicht mehr wiederfinden kann.

    > Bitte keine Wischi Waschi Previews mehr. Entweder mit guten Argumenten oder einfach sein lassen… Danke.

    Ich berichte normalerweise relativ ausführlich über diverse Dinge, falls du schon den ein oder anderen Artikel hier durchgelesen hast (was ich nicht glaube). Bei Linux Mint Lisa ist mir leider nach kurzer Zeit die Lust vergangen, mich mit dem System zu beschäftigen.

    Aber schau mal, das hier war eine ganz sachliche Gegenüberstellung von Unity und GNOME Shell: http://picomol.de/2011/10/02/unity-oder-gnome-shell-ein-vergleich-der-beiden-oberflachen/

    So richtig schlecht ist eine Distribution bei mir eigentlich noch nie ausgestiegen. Bei „Lisa“ gibt es meiner Meinung nach aber nichts zu beschönigen (wie gesagt: meiner Meinung nach).

    Gruß Valentin

  3. „und dass man zusätzlich das Hinzufügen von anderen Suchmaschinen erschwert hat.“ Unfug. Das geht im Firefox so, wie es in jedem anderen Firefox auch geht: Klick auf das Entensymbol.

    Toller „Fakt“.

  4. Nachtrag: Wer natürlich seinen Firefox nicht entsprechend eingerichtet hat und nur die „Mint-Auswahl“ sieht, der kann, wie jeder andere Firefoxnutzer auch, http://mycroft.mozdev.org/ verwenden.

  5. @Valentin:
    In Bayern würde man sagen „Schei* da nix, dann feid da nix“. 😉

    Gibt halt einfach viele Leute die auch dieses Thema etwas arg emotional behandeln und dann nur lesen was sie rauslesen wollen und sich überflüssigerweise auch noch im Ton vergreifen.

    Aber es gibt auch viele „stille enthirnte Cretins“ wie mich die sich die Mühe machen deine Einträge objektiv zu lesen und auch nicht gleich die Scheuklappen ausfahren wenn Du andere Ansichten hast als man selbst.

    Zum Thema Google vs. DDG: Beide haben ihe Vorzüge und ich denke ein absoluter Neuling der Mint nicht umstellen kann auf Google-Suche kommt mit DDG auch zu Recht. Eine gewisse Bevormundung gibt es nunmal immer, das liegt auch in der Natur der verschiedenen Distributionen.
    Wobei Mint irgendwie schon immer ein Faible dafür hatte an Suchmaschinen rumzudoktern. Die „mintifizierte“ Google-Suche war auch nicht der Hit und für Leute mit wenig Ahnung war damit das Roh-Mint meiner Ansicht nach sehr unkonfortabel.
    Da ist DDG schon eine Verbesserung.

  6. Oscar immer noch

    Wieso schreibt ihr nicht einfach http://www.google.de/firefox als aufzurufende Startseite bei den Einstellungen rein? In dieser Hinsicht liege sogar ICH mal mit „tux“ auf einer Linie: Ein bißchen Einstellungs-Arbeit muß schon sein. Das ist ja bei Windows oder Mac auch nicht anders…
    Übrigens: Dieser Ocar Schmitz da oben ist ein anderer, ich bin Oscar alias xpenguin oder xtremetux. Aber das sollte man am Schreibstil sehen. Ich verlinke auch nichts. Alles, was ich schreibe, stammt aus meinen eigenen Erfahrungen…

  7. > Bei “Lisa” gibt es meiner Meinung nach aber nichts zu beschönigen (wie gesagt: meiner Meinung nach).

    Deinen ursprünglichen Beitrag sehe ich persönlich als zu oberflächlich an. Bei dem Punkt „Inkonsistenz an allen Ecken und Enden“ muss ich z.B. zwangsläufig die Frage stellen, wo ich diese denn überhaupt finden kann… Daher habe ich es selbst installiert und getestet – mit mehr Details wäre mir dieses Experiment wahrscheinlich erspart geblieben 😉

    Mein persönlicher Top-Kritikpunkt bei Mint 12 gilt der Performance des MintMenus: der Wechsel zwischen den Applikationsgruppen dauert bei mir gefühlt fast 1 Sekunde. Möchte ich dann jedoch beispielsweise eine Anwendung aus „Zubehör“ auswählen, kommt es bei der Bewegung der Maus nicht selten dazu, dass ich „Systemwerkzeuge“ auswähle. Egal ob es an Gnome3 selbst oder dem MintMenu liegt – das ist für mich ein No-Go, da flüssiges Arbeiten mit dem OS nicht möglich ist.

    Auf den ersten Blick dachte ich: „Wow – endlich wieder ein OS, welches man bedienen kann.“. Nun fallen mit jedem weiteren Blick immer weitere Schwächen auf.

    DuckDuckGo sehe ich übrigens nicht als Schwäche – ich gestehe: ich kannte DDG vorher überhaupt nicht. Und rein persönlich ist mir jede Alternative zu Google willkommen.

  8. Noch einmal, langsam und zum Mitschreiben: ICH bin nicht Oscar Schmitz. Also bitte nicht die Benachrichtigung für IHN in meine Mailbox! Danke!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert