Gestern schrieb ich ja bereits darüber, dass Canonical am eigenen Display-Server „Mir“ arbeitet. Im selben Artikel erwähnte ich auch kurz „Unity Next“, eine auf Mir aufbauenden Unity-Version. Unity Next, wie Canonical das nennt, soll im Vergleich zu aktuellen Unity-Versionen auf Qt5 bzw. QML2 basieren.

Was sich ändern wird

Das uns bekannte Unity für Desktop-PCs oder Notebooks basiert auf Compiz und dem Nux-Toolkit. Als Display-Server wird X.org verwendet. Die vor kurzem veröffentlichten Ubuntu-Versionen für Tablets und Smartphones basieren auf Qt/QML und verwenden als Display-Server das von Android stammende SurfaceFlinger.

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Mit Unity Next soll nun vereinfacht werden, die verschiedenen Unity-Versionen werden zusammengelegt. Es soll dann nur mehr ein Unity geben, welches sich flexibel an das entsprechende Gerät anpasst. Dabei wird das Qt-Toolkit verwendet werden, das bei Unity für Tablets und Smartphones bereits heute zum Einsatz kommt. Compiz und X.org werden danach, zumindest unter Ubuntu, der Vergangenheit angehören.

Mir/Unity-Integration [Bildquelle]

Mir/Unity-Integration [Bildquelle]

Was gleich bleiben wird

Am Bedienkonzept und dem, was der Benutzer zu sehen bekommt, soll sich grundlegend nichts ändern. Es wird auch in Zukunft ein Dash, eine Menüleiste, Indikatoren, Benachrichtigungen, HUD, Spread und einen Programmwechsler/-starter geben.

Elemente von Unity [Bildquelle]

Elemente von Unity [Bildquelle]

Vorteile von Unity Next

Hauptvorteil der nächsten Unity-Generation wird mit Sicherheit die Tatsache sein, dass es ein einheitliches, konsistentes Unity für alle Displaygrößen geben wird, welches sich flexibel an die speziellen Gegebenheiten anpassen soll.

Unity für alle Geräte [Bildquelle]

Unity für alle Geräte [Bildquelle]

Ob Unity Next tatsächlich bis April 2014 (das wäre dann Ubuntu 14.04) einsatzbereit ist, bleibt offen. Allerdings ist das wohl der Termin, den sich Canonical wünscht. Das hätte auch den Vorteil, dass man das veraltete Compiz/Nux-Unity mit Ubuntu 14.04 LTS nicht weitere fünf Jahre lang unterstützen müsste.

Ich bin wirklich auf die Zukunft gespannt. Langweilig sollte es nicht werden, Canonical sorgt schon dafür. Bleibt zu hoffen, dass sie sich dabei nicht übernehmen ;-).

Ein paar Fragen schießen mir aber doch durch den Kopf, zum Beispiel

  • Was passiert mit Ubuntu-Derivaten? Werden die weiterhin unterstützt und X.org/Wayland-Pakete gepflegt?
  • Was machen die anderen Distributionen? Wechseln sie auf Wayland, übernehmen sie Mir?

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4 Kommentare

  1. Pingback: Canonical: Mir – und nicht Wayland – soll X ersetzen › picomol.de

  2. Wie machst du die Quellenangaben unter den Bildern?

  3. @Sebastian: Das kann WordPress seit Version 3.5, einfach HTML verwenden.

  4. @Valentin: Wusste ich gar nicht, vielen Dank für den Hinweis.

  5. Klingt schon logisch aus Sicht von Ubuntu. Da ich Ubuntu mit Gnome-Shell nutze, frage ich mich aber auch, geht das in Zukunft noch oder nicht mehr?

  6. Pingback: Video: Unity 8 auf Mir ‹ picomol.de

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