14. November 2011 · 2 Kommentare · Kategorien: Internet · Tags:

Die Nachricht ist nicht mehr ganz ofenfrisch. Trotzdem wollte ich darüber ein paar Worte verlieren. Adobe wird Flash für mobile Geräte nicht mehr anbieten und sich in Zukunft auf HTML5 konzentrieren. Ein mutiger Schritt, der wohl auch etwas durch den Flash-Verweigerer Apple erzwungen wurde. Dem freien Internet stellt sich nun wohl ein proprietäres Stop-Schild weniger in den Weg – auch wenn Flash nicht von jetzt auf gleich verschwinden wird.

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Flash hat den Weg geebnet …

Flash hat in seinen Anfängen sehr viel Neues in die weite Welt des WWWs gebracht: Animationen im Browser, Videos ohne umständlichen Download, Browser-Spiele. Mit der Zeit hat Flash zum Beispiel zahlreiche Plugins (Media Player, QuickTime, DivX und Co.) überflüssig gemacht. Wer den Flash Player installiert hatte, brauchte diese Art der Plugins einfach nicht mehr.

Adobe Flash auf dem Desktop

Heute ist Flash auf (laut Adobe) 99% der Deskop-PCs installiert. Eine gewaltige Verbreitung für ein Plugin, welches von jedem Nutzer von Hand installiert werden muss. Das Internet ohne Flash? Ein Ding der Unmöglichkeit – dachte man bis vor einiger Zeit.

… bis Flash den Todesstoß bekam

Die Verbreitung auf Desktop-PCs ist ist sicherlich beeindruckend. Doch wie sieht es eigentlich auf mobilen Geräten aus? Die „mobile Revolution“ ist nicht mehr aufzuhalten, es handelt sich dabei um keinen temporären Hype sondern zeigt den Weg der Zukunft. Diese Statistik (ebenfalls von adobe.com) sieht im ersten Moment auch gar nicht übel aus.

Adobe Flash auf Smartphones

Betrachtet man die Statistik jedoch genauer fällt auf, dass Adobe Werte schön spielt, die nicht schön sind. Man extrapoliert von den Jahren 2010 und 2011 mal ganz locker fluffig auf das Jahr 2015. Dort sollte der Flash-Anteil laut Adobe-Träumen wohl mal bei 80% stehen. Heute hat Flash bei mobilen Geräten wohl eher einen Anteil von 10-15%.

Flash auf mobilen Geräten

Mit dem Erscheinen des iPads überraschte Apple die Technik-Welt. Wie das iPhone, brachte das iPad keine Unterstützung für Adobe Flash mit. Steve Jobs sah in Flash bereits Anfang 2010 eine sterbende Technologie. Er sollte damit Recht behalten.

Andere mobile Betriebssysteme wie Android oder Blackberry OS bieten zwar Unterstützung für Flash an, ich persönlich wurde damit aber nie glücklich und hab das Plugin daher derzeit gar nicht mal installiert. Flash ist auf mobilen Geräten eine Krücke. Es ist langsam und verbraucht zu viele Ressourcen – aufgrund der auf Smartphone üblichen kleinen Apps ist es aber vor allem eines: unnötig! Die mobile Online-Welt hat sich längst auch ohne Flash arrangiert.

Ein Blick in die Zukunft

Ist Flash tot?

Adobe hat angekündigt, an Flash für Desktop-PCs auch in Zukunft weiterarbeiten zu wollen. Trotzdem wird der Tod von Flash wohl nicht mehr aufzuhalten sein. Es wird lange dauern, vielleicht wird das Flash-Plugin auf dem Desktop-PC nie ganz verzichtbar. Trotzdem wäre es schön, wenn es in absehbarer Zukunft möglich sein sollte, elementare Online-Inhalte, wie beispielsweise Videos, ohne ein fehlerbehaftetes, unsicheres und von einem einzigen Hersteller abhängiges Flash-Plugin zu konsumieren. HTML5 ist derzeit auf einem guten Weg, zwar noch bei weitem nicht perfekt – langsam aber sicher – wird es aber wohl werden. Browser-Spiele werden wohl noch viel länger als Videos hauptsächlich mit Flash realisiert werden. Für Animationen und Web-Anwendungen ist Flash in den meisten Fällen heute schon verzichtbar. HTML, CSS und auch JavaScript ermöglichen sehr viel, was früher mit Flash realisiert werden musste.

Dass Adobe Flash für mobile Geräte hinschmeißt, verwunderte mich anfangs etwas. Meiner Meinung war es aber die richtige Entscheidung. Adobe entwickelt viele gute Programme und wenn sie sich jetzt noch mehr auf die Techniken der Zukunft konzentrieren, kann ich den Schritt nur befürworten.

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2 Kommentare

  1. Hallo Valentin,
    ich bin froh, dass Adobe diesen Schritt gewagt hat. Ich nutze nicht gerne Flash und habe es die meiste Zeit auch deaktiviert.
    Wenn ich mobil surfe, kommt mir Flash gar nicht in die Tüte, denn wie du schon erwähnt hattest: es braucht zu viel Ressourcen und die sind auf (m)einem Smartphone zu kostbar.
    Ich denke auch, dass in der Zukunft Flash, durch z.B. CSS und dem neuen HTML, abgelöst wird.
    Danke für den Artikel.
    Gruß DSIW

  2. Pingback: Flash Player einfach deinstallieren | picomol.de

  3. Pingback: Wie wichtig ist die Webseiten-Optimierung für mobile Geräte? | picomol.de

  4. Ich bin da wohl zu altmodisch und auch zu arm. iPhone, iPad, iPod, für mich alles teure Dinger, die ich ohnehin nicht brauche, denn ich sitze die meiste Zeit sowieso in der Bude herum. Ich lade aber desöfteren Dateien über wetransfer oder file2send hoch und runter. Und das geht ohne Flashplugin nun mal nicht. Außerdem sind nicht alle Flashplugins so verfressen wie Adobe! Nimm doch Gnash, Klash oder Moonshine, die brauchen nur halb so viel. Selbst das Mint-Flashplugin ist weniger hungrig. Es gibt immer Alternativen. Weil ein alter Opel Kapitän zu viel Sprit schluckt, steigt doch der Besitzer sicher nicht auf das Fahrrad um, oder?

  5. Pingback: Wie sich die Zeiten ändern: webplatform.org | picomol.de

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