Ich bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage!
Nachdem Sebastian über die vom Aussterben bedrohten deutschen Anführungszeichen („“) berichtet, fiel mir auf, dass ich persönlich beim Schreiben am PC das Ganze wohl auch nie so genau nehme. Das sieht dann bei mir meistens so („“) aus, nicht besonders hübsch, ich weiß. Dazu auch eigentlich nicht „korrekt“. Anzeige
Warum sterben die deutschen Anführungszeichen?
Es gibt mehrere Gründe, die zum Aussterben der deutschen Anführungszeichen beitragen.
- Zum einen ist man es von Office-Programmen so gewohnt, dass einfache „Zoll-Zeichen“ („) automatisch in nach unten bzw. oben gesetzte Anführungszeichen umgewandelt werden.
- Außerdem lesen viele Menschen heute auch viele englische Texte, bei denen natürlich keine deutschen Anführungszeichen verwendet werden. Das wäre übrigens auch eine passende Ausrede für die Verwendung des Deppenapostrophen.
- Als einen weiteren Grund für das Aussterben nennt Sebastian die französischen Guillemets (»«), die seit Jahrzehnten als Standardanführungszeichen im deutschen Buchdruck verwendet werden.
Außerdem wurde den deutschen Anführungszeichen bereits mit der Erfindung der Schreibmaschine ein erster Todesstoß versetzt. Dort gibt/gab es diese Zeichen nämlich gar nicht.
Im Schreibmaschinensatz gibt es für öffnendes und schließendes Anführungszeichen nur ein Zeichen („), das zugleich als Ersatzzeichen für Zoll, Sekunden oder Bogensekunden dient.
Wie schreibt man die Zeichen überhaupt?
Was ich vor Sebastians Artikel auch gar nicht wusste, war, wie man die Anführungszeichen auf einer handelsüblichen Tastatur überhaupt eintippt. So geht’s:
- AltGr + v: „
- AltGr + b: “
Unter Windows zum Glück etwas „einfacher“ (danke Anonymous):
- Alt + 0132: „
- Alt + 0147: “
Ich bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage und gelobe Besserung!
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Ich soll dir im Namen von Goethe und Schiller recht herzlich danken 😉
Ach danke, die beiden hab ich schon lange nicht mehr getroffen :-).
Ach, ja. Mitmensch Faulpelz (ich) hat sich extra ’ne Funktion in sein WordPress reingestrickt, die das automatisiert, weil er AltGr+V nicht kannte.
Dieses Tastenkürzel macht bei mir aber auch überhaupt nichts. Tja.
@tux.: Dann nutzt du wohl das falsche Betriebssystem oder nicht das richtige Tastaturlayout (oder deine Tastatur funktioniert nicht).
Windows, Qwertz, handelsübliche Logitech-Funktastatur.
@tux.: Versuch’s mal mit Alt + Strg + v/b
Strg+Alt+B macht nichts, Strg+Alt+V entspricht Strg+V.
Unter Windows darfst du deine Hand mit den Kombinationen Alt+0132 und Alt+0147 verrenken.
@Anonymous: Cool, danke!
@tux.: Viel Spaß damit!
Ah, sehr gut. Das muss man einem alten Mann doch sagen, Mensch. Eine Ergänzung im Artikel wäre sinnvoll.
@tux.: Done
Zu gütig. Geht immer noch nicht draus hervor, für welches System und welche Tastenbelegung das oben nun gilt, aber zumindest für unsereinen ist es nun klar.
Seit ich zu Linux gewechselt bin und mich mit Typographie und Zeichensätzen beschäftigt habe verwende ich immer „+“ wenn es nötig ist.
Du könntest auch mal was über Unicode-Symbole schreiben, oder Unicode-Steuerzeichen.
Aber nur wenn es dich interessiert, ich hab dafür ja meinen eigenen Blog 🙂
Alt-gr + v und Co. sind X-Server-Shortcuts, also nicht direkt betriebssystemabhängig. Kann ja wohl auch niemand ahnen, dass da draußen noch jemand Windows nutzt 😉
@Sebastian: X-Server, pfff. Rückständig…
@tux.: Windowser, pfff. Rückständig…
@Didi: Geh in deinem Kinderlinux rumklicken.
Das ist, am Rande bemerkt, extrem cool, daß es so viel mehr Sonderzeichenkram gibt.
Manchmal benötigt man ja auch ‚einfache‘ Anführungszeichen (nein, daß ist nicht einfach Komma und Apostroph) die wären dann mit AltGr+Shift+v|b erreichbar. Auch »Guillemets« (AltGr+y|x) gibt es mit Shift dazu in ›einfach‹. Ich benutze recht häufig auch Dinge wie ×÷ (AltGr+Shift+,|.) ←↓↑→ (AltGr+z|u|U|i) usw.
Jetzt brauch‘ ich nur noch eine Tastatur, wo das auch draufgemalt ist 🙂
(Und wenn ich jetzt noch mit Compose-key-zeugs anfange wirds wirklich schlimm. Unicode rult.)
@tux.: Kachelzähler.
@Didi: Das ist leicht. Mein Windows besitzt exakt 0.