Bis Ubuntu Oneiric ist’s ja nicht mehr weit. Heute wurde die zweite und letzte Beta-Version von Ubuntu 11.10 veröffentlicht. Viele mögen in Anbetracht der letzten 20 Tage Entwicklungszeitraum vielleicht denken: „Ubuntu Oneiric ist fast fertig, also installier ich mir das frisch, hab gerade Zeit!“ – „Schlechte Entscheidung“, sage ich da nur.
Natürlich darf sich jeder, der Lust dazu hat, eine Ubuntu Beta-Version installieren. Allerdings sollte man gerade bei Beta-Versionen dieser Distribution immer darauf achten, dass es sich wirklich noch um ein Stadium handelt, in dem aktiv und heftig entwickelt wird. Dementsprechend kommt es auch auf den letzten Metern noch oft zu größeren Fehlern, das sollte man keinesfalls vergessen. Anzeige
Lange lief es gut
Die letzten Wochen arbeitete mein verträumter Ocelot beinahe einwandfrei. Doch wie es so bei einer Entwicklerversion ist – man kann sich nie sicher sein. Gerade seit gestern gibt es einige Probleme mit den Abhängigkeiten. Die GNOME Shell wurde bei dem Update deinstalliert und lässt sich nun auch nicht mehr nachrüsten. Auch die proprietären AMD/ATI-Treiber richten derzeit mehr Schaden an, als dass sie nutzen.
Das ist natürlich alles kein Problem, wenn man Testversionen auch auf Testsystemen einsetzt. Und je mehr Tester es gibt, die auch fleißig Bugs melden, desto besser wird das Betriebssystem am Ende auch funktionieren. Wer aber glaubt, Ubuntu wäre ein Stück Software, das wie z.B. ein Browser, auch mal problemlos als Beta-Version produktiv verwendet werden kann, der irrt.
Ubuntu wird nach meinen Erfahrungen immer bis zur letzten Sekunde entwickelt und auch nach Erscheinen der finalen Version, würde ich es Anfängern nicht empfehlen, sofort mit der Installation zu beginnen. Erstmal abwarten und die Neugierigen dran lassen. Erst deren Rückmeldungen sagen etwas davon aus, wie gut das Betriebssystem wirklich läuft und mit welchen Problemen man rechnen sollte.
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Zu der Problematik mit der GNOME-Shell habe ich eine eigene ähnliche Erfahrung machen müssen: Seit ein paar Tagen funktioniert in VirtualBox die 3D-Unterstützung nicht mehr. DAs macht ein Testen von GNOME 3 und Unity 3D kauf bis gar nicht möglich.
Gibt es dafür irgendeine Lösung bzw. liegt es an Virtualbox oder dem Ocelot?
Mir ist es auch schon öfters mal vorgekommen, dass bei einem Update ganze Programme deinstalliert wurden, die danach nicht mehr wirklich installierbar waren. Aber ich habe eine feste Partition auf meinem Rechner, auf dem ich immer meine Betriebssystemtests mache, sodass da nichts anbrennt.
Und Neulingen empfehle ich sowieso die LTS-Version, denn die läuft doch verdammt stabil (mittlerweile ja 10.04.3). Denn vorallem die Versionen 11.04 und 11.10 bringen doch sehr viel Veränderungen mit sich, die wie man bei 11.04 gesehen hat eben nicht innerhalb von 6 Monaten perfekt werden können.
Was ich jedoch bisher vom Ocelot gesehen habe, veranlasst mich zu Vorfreude auf 11.10.