Kann man in sozialen Netzwerken diskutieren? Nein, finde ich. Zumindest ab einer gewissen Anzahl an Antworten wird das Ganze schnell unübersichtlich und keiner geht mehr auf vorhergehende Kommentare ein. Hier ein konkretes Beispiel, über welches ich heute gestolpert bin.

Es geht um dieses Tor von Thiago Silva, einem Verteidiger von Paris Saint Germain. In ca. 50% der knapp 300 Kommentare steht:

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Schön, aber kein Tor, da der Ball im Aus war

oder

Ball war im Aus

oder

Ball war ganz klar im Aus

Wie man sieht, kennen also ein Großteil der Kommentatoren die Regeln nicht, denn wie folgendes Bild zeigt, ist der Ball eben relativ klar noch nicht vollständig über der Linie, das heißt von oben betrachtet, überdeckt ein Teil des Balles noch die Linie. Der Ball ist also nicht im Aus.

Dieser Ball ist nicht im Aus.

Das stört die gemein Masse allerdings nicht, immer weiter zu posten: Es folgen wieder 30 Kommentare der oberen Art, dann wieder ein Kommentar eines Kommentators, der die Regeln verstanden hat und wiederum 30 Kommentare der oberen Art.

So geht es dann weiter. Eine Diskussion entwickelt sich nicht, da die älteren Kommentare gar nicht gelesen werden und wild drauf los getippt wird.

… einer der Gründe, warum mich die Verlagerung der ganzen Kommentare in soziale Netzwerke nervt.

Übrigens: Ein sehr schönes Tor und nebenbei auch noch regulär.

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2 Kommentare

  1. Danke, danke, danke! Ich dachte schon, ich steh allein auf weiter Flur…

  2. Pingback: Web 3.0 – Wenn Foren sterben › picomol.de

  3. Der Ball war im Aus!!!!!!111!!!!

  4. Pingback: Wie soziale Medien die Internet-Diskussionskultur zerstörten – Ein Experiment › picomol

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