Golem berichtet heute von einem Projekt, Appstream genannt, das es endlich schaffen soll, die Installationsmechanismen für Linux-Distributionen zu vereinheitlichen. Jetzt werden viele schreien, dass es schon unzählige solcher Versuche gab, das Ganze aber nie richtig funktioniert hat und man nicht schon wieder was Neues einführen sollte. Ich bin allerdings der Meinung, dass das Appstream-Konzept vielversprechend klingt. Anzeige
Für die eigentliche Installation soll Packagekit verwendet werden, ein Projekt, das sich schon lange versucht, die Installation und Verwaltung von Paketen distributionsunabhängig zu machen. Ich persönlich bin sehr erfreut, dass auf bereits bestehende Projekte aufgebaut und das Rad nicht zum 100. mal neu erfunden wird. Außerdem werden die Ergebnisse des im vergangen Jahr durchgeführten Bretzn-Projektes in Appstream miteinfließen. Appstream soll in bestehende Programme, wie z.B. dem Ubuntu Software Center eingebaut werden.
Besonders interessant ist die Liste der Distributionen, die entschieden haben, beim Projekt mitzumachen. So soll neben Debian und Ubuntu, auch OpenSUSE, Mandriva/Mageia sowie Fedora/Red Hat mit an Bord sein. Nur wenn alle (wichtigen) Distributionen an einem Strang ziehen, kann aus dem Vorhaben was werden. Wir werden sehen, was aus Appstream 2011 werden wird.
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Boah, der Golem-Artikel ist mal wieder unglaublich mies recherchiert… Pro-Linux kriegt es besser hin 🙂
Das Projekt firmiert übrigens momentan unter dem Titel AppStream, (die anderen Idee wie CrApp, AppRoach oder Appetit wurden leider verworfen :P) ich werde demnächst mal was dazu schreiben. (Ich begleite die Sache als Listaller-Entwickler schon von der ersten Idee an, war aber leider nicht in Nürnberg auf dem Treffen, weil das zeitlich nicht passte…)
Eins ist aber jetzt schon klar: AppStream wird einfach nur genial, wenn alle Konzepte aufgehen! Es katapultiert die Zusammenarbeit der Distributionen durch einheitliche Schnittstellen auf eine völlig neue Ebene, und Nutzer werden ein konsistentes, schnelles Software-Center in jeder Distribution vorfinden.
IMHO wird Linux als Plattform insgesamt durch das Projekt deutlich gestärkt.
Über den cross-distro Installer wird noch verhandelt, aber mit sehr geringer Priorität. Generell wird sowas aber gewünscht, nur um die Technik gibt es Streit… (Klik-ähnliches gegen Listaller-Ähnliches Konzept, Sandbox ja/nein, formate etc.)
Klingt sehr vielversprechend. Wäre echt hilfreich, um endlich Software Distributionsunabhängig zu paketieren. Davon werden nicht nur Linux Nutzer profitieren.
Weiter Informationen gibts übrigens auch hier: http://www.pro-linux.de/news/1/16628/distributionen-arbeiten-an-gemeinsamem-app-installer.html
Es geht zunächst alleine um Anwendungen und ein globales Software-center. Alle Distributionen behalten ihre aktuellen Paketsysteme. Was geteilt wird werden Bewertungen, Screenshots, Kommentare, Tags etc. und natürlich die gesamte Infrastruktur für das Projekt.
Bitte klärt mich auf, wenn ich falsch liege, aber ich sehe den Vorteil der ganzen Geschichte nicht. Im Moment ist es doch so, dass zwar verschiedene Distributionen das gleiche Paket-System haben, z.B. Suse und Fedora mit RPM. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich ein Suse-RPM auf Fedora installieren kann (weil da jede Menge gepacht wird?). Wieso sollte sich das ändern, wenn sich alle Distributionen darauf einigen, dass ihre Pakete alle die gleiche Dateiendung haben?
Wenn die das durchziehen, wäre das echt ein Traum! Endlich aktuelle Pakte auf allen Linux-Distributionen.
Naja, dem ist ja dann wohl nicht so, wenn ich die Antwort auf meine obige Frage richtig verstanden habe.
Marco sagt:
„Wenn die das durchziehen, wäre das echt ein Traum! Endlich aktuelle Pakte auf allen Linux-Distributionen.“
Denen welche aus Linux gern ein kostenloses OS nach Windows Vorbild machen wollen wird es wohl Freuen.
Annsonsten nur ein weiterer Sargnagel in der freien Linux Distributionskultur , da nun alle Linux Dirtributionen wohl auf den gleiche Biblioteken dafür beruhen müssen und sich dann wohl nur noch im Desktop und Programmauswahl Unterscheiden.
An dem Einheitsdesktop bastelt Ubuntu mit Unity ja auch schon indem sie Qt und GTK Anwendungen auf einen Desktop bringen wollen und somit Gnome und KDE „Vereinen“ oder gar überflüssig machen?
Dann ist es nurnoch ein kleiner Schritt bis zum Einheits – Linux nach dem Windows Vorbild und das möchte Ubuntu gern sein.
Blöd ist es nur, dass die Distributionen eine völlig andere Releasepolitik haben.
Pingback: Das AppStream-Projekt - Ximion's Blog
Wenn die Releasepolitik auch noch Vereinheitlicht werden muss , warum dann überhaubt noch mehere Distributionen?
Nein viele Verstehen leider das freie Linux System nicht, wollen es immer unbedingt in ein Korsett pressen und nach Win oder Mac Vorbild vereinheitlichen.