Findet ihr es auch so seltsam und ärgerlich wie ich, wenn Firmen oder Institutionen auf Werbeplakaten ihre Facebook-Seite bewerben? In den letzten Monaten hab ich es immer häufiger zu Gesicht bekommen. Anstatt dass Firmen ihre Homepage bewerben, geben sie vor allem auf Banner immer öfter ihre Facebook-Seite an. Aber warum machen Unternehmen das? Ist eine eigene Internetseite nicht mehr „cool genug“? Anzeige
Die einzige plausible Erklärung, die das Phänomen erklären könnte wäre die Möglichkeit, dass der Benutzer wohl öfter auf „Gefällt mir“ klickt und so die Seite weiterverbreitet. Doch ist das wirklich so? Reicht ein „Gefällt mir“-Button auf der eigenen Seite nicht mehr aus? Ist man mit einer eigenen Seite nicht viel flexibler, kann sich besser profilieren und hat mehr von den Besuchern? Ist es wirklich so, dass der Normalverbraucher eher eine Facebook-Seite besucht als eine eigene Homepage? So nach dem Motto: „Ah, Facebook, kenn ich. Mal reinsehen.“
Ich kann es mir irgendwie nicht erklären. Ist eine Domain nicht eingängier, kürzer und besser zu merken? Wie findet ihr das? Hip oder unseriös?
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Ich sehe es, genauso wie du, auch als einen nervigen „Trend“ an. Auf jedem 2. Plakat findet man ein „Gefällt mir“ oder Hinweis auf die Facebook-Seite usw.
Dabei sehe ich das genauso, dass eine Firmenhomepage (wenn diese denn auch modern und gut ist) sehr viel mehr aussagt. Generell verbinde ich ein bisschen missmutiges Gefühl mit Firmen-Facebookseiten, sodass diese Firmen in meiner Meinung durch ihre Bewerbung von Facebook ein wenig schlechter stehen.
Außerdem ist eine eigene Webseite sehr viel individueller und besser zu merken.
Ich hoffe, dass dieser Trend auch bald mal wieder ein Ende hat !
Finde es in der Tat auch etwas seltsam wenn firmen mit ihrer Facebook Seite werben.
Ein Grund wird sein das dort über die Pinnwand usw. leicht der Firma Feedback geben kann und evt. Diskutieren auf den Firmen Webseiten ist dies nicht so einfach möglich außerdem fühlen sich die Leite in einer bekannten Umgebung (Facebook) wohler und hinterlassen dann ehr einen Kommentar wie auf der Firmenseite. [alles meine Vermutungen]
Gruß
AntJOo
> Diskutieren auf den Firmen Webseiten ist dies nicht so einfach möglich außerdem fühlen sich die Leite in einer bekannten Umgebung (Facebook) wohler und hinterlassen dann ehr einen Kommentar wie auf der Firmenseite.
Sicher ein plausibler Grund. Was aber, wenn jemand nicht auf Facebook angemeldet ist (soll ja Leute geben). Dann werden die ausgesperrt. Ist dann ja trotzdem nicht so zielführend. Es gibt genug Möglichkeiten, sich auch außerhalb von Facebook mit seinen Facebook-Daten (o.ä.) anzumelden (Stichwort OpenID).
Hier im Blog zum Beispiel kann jeder kommentieren und er muss nirgendwo Mitglied sein oder sich vorher registrieren.
Das Leute die nicht bei Facebook sind ausgeschlossen werden ist sicher ein großer Nachteil und finde ich auch nicht gut. Die Facebook Seiten Werbung ist aber in der Regel bei Produkten zu finden die ehr eine junge Zielgruppe ansprechen. Und bei diesen hat nahezu jeder Facebook. und OpenID ist da bei weitem nicht so Verbreitet (von den Nutzerzahlen her) [leider].
Und ich persönlich glaube das manche ehr bei Facebook etwas schreiben als auf der Firmenseite. (reine Vermutung)
Ich fände es auch besser wenn dies nicht so wäre und die Firmen einfach auf ihre eigene Seite Verweisen. Aber anscheinend haben sie positive Erfahrungen damit gemacht sonst würden sie nicht damit weitermachen.
Vor allem stellt sich die Frage, ob man seine Webpräsenz so von einer fremden Plattform abhängig machen sollte. Vor fünf Jahren hätte auch niemand gedacht, dass My-Space einmal sang- und klanglos untergehen würde…
Die Relevanz der eigenen Domain zu steigern sollte daher immer das erste Ziel aller Onlinekampagnen sein. Aber anscheinend sehen das viele Firmen mittlerweile anders.
Hi,
als einer der wenigen Nicht-Facebook-Nutzer in meinem Umfeld muss ich sagen: es ist auf der einen Seite sehr nervig permanent Facebook hier, Facebook da, „Such‘ uns auf Facebook“ usw. in der Werbung (egal ob Radio oder Fernsehen, beim österreichischen Ö3 ist „Facebook“ mindestens in jedem 5. Satz drin) zu hören oder das blaue Kasterl mit dem weißen ‚f‘ auf jeder Plakatwand, in den meisten Auslagen und nicht zu vergessen auf nahezu jeder WebSite zu sehen.
Neben der Tatsache, dass ich mich dann nicht über potentiell interessante Produkte informieren kann ist diese wahrgenommene Omnipräsenz bedrückend. Außerdem ärgert mich, dass ich damit auch ohne den Dienst zu nutzen nahezu immer von Facebook über Like-Buttons und Ähnliches getrackt werden kann. facebook.com steht inzwischen auf meiner schwarzen Liste bei NoScript.
Abgesehen davon sehe ich gar nicht den Sinn es mir als Nutzer einen weiteren Weg zu öffnen personalisierte Werbung zu empfangen indem ich deren Profil „befreunde“. Leider gibt es ja immer wieder Fälle wo Firmen wichtige Informationen wie Produktrückrufe oder dergleichen entweder zuerst oder ausschließlich in diesem Members-only Bereich veröffentlichen.
Die einzige Erklärung die ich für dieses Phänomen habe ist: Geld. Es ist vermutlich billiger die Homepage bei Facebook hosten zu lassen als sich irgendwo WebSpace, eine Domain und einen DNS-Eintrag zu kaufen.
Setsuna
>Die einzige Erklärung die ich für dieses Phänomen habe ist: Geld. Es ist vermutlich billiger die Homepage bei Facebook hosten zu lassen als sich irgendwo WebSpace, eine Domain und einen DNS-Eintrag zu kaufen
Mit dem Rest Stimme ich mit dir über ein. Aber das sollte kein Hindernis für eine ernst zu nehmende Firma sein. Da Webspace und DNS-Eintrag nun wirklich nicht so teuer sind das man sich das als Firma nicht leisten kann.
geld spielt da wohl weniger eine rolle. es ist eben einfach modern.
Werbung auf eine Facebook-Seite finde ich auch ziemlich unangebracht. Wieso kann man sich, wenn man auf seine Internetpräsenz aufmerksam machen möchte, nicht irgendeine Seite bei einem 0815-Hoster nehmen? 🙂
Die meisten haben ja sowieso noch eine Webseite, aber man möchte halt ein paar „Gefällt mir“ einsammeln.
Die Antwort ist relativ einfach: Die beauftragten Marketingagenturen müssen die Budgets für Facebook irgendwie rechtfertigen. Das geht am Besten mit hohen Fanzahlen, also werden auf Printwerbemitteln kurzerhand die Websites gestrichen und durch Fanpages ersetzt.
Das hat nichts mit dem Wunsch nach Diskussion oder anderen, romantischen, Begründungen zu tun. Es geht schlichtweg um harte Zahlen – auch wenn die eigentlich genau nichts aussagen.
Besonders nervig ist das, wenn es die durch die öffentliche Hand finanziert wird, z.B. bei der Verabschiedung aus einer öffentlich-rechtlichen Fernsehsendung (oder direkt auf deren Seiten).
Sonst gibt man sich bei ARD und ZDF ja auch Mühe, Neutralität zu wahren. Wenn z.B. in Serien Computer thematisiert werden, bekommt man eigentlich nie einen Hinweis darauf, welches Betriebssystem benutzt wird (wedre optisch noch rhetorisch)
Doch für Facebook wird kostenlos Werbung betrieben. Weil man hip sein will
Evtl. steckt ja facebook selbst dahinter. Ziel könnte sein: Web goes facebook! Das Web als großes Werbecenter. Schade!