Unter meinem Artikel zu Linux Mint 12 wird immer noch heftig diskutiert. Allerdings geht es inzwischen nicht mehr um die Veröffentlichung der Linuxdistribution, sondern viel mehr um eine allgemeine Frage. Da ich die Diskussion recht spannend finde, wollte ich kurz etwas darüber schreiben.

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Ich erlaube mir mal einen Teil von Oscars Kommentar zu zitieren:

Ich schrieb doch bereits deutlich, daß ICH keine Experte bin. Ich kann nichts “fixen”, und fast alle Anderen Computer-Nutzer dieser Welt auch nicht. Wenn da 2 % der Leute was “fixen” können, ist das sicher hoch veranschlagt. Wenn du die Befehle kennst, gut für dich. Aber die anderen mindestens 98 % kennen sie nicht, und das wird auch in 20 Jahren nicht anders sein. Dem trägt man bei den meisten Linux-Distributoren allerdings viel zu wenig Rechnung. Die gehen eher davon aus, daß jeder User ein Experte sein müsse, der die ganzen Befehle kennt, also eine Art Abklatsch von sich selbst. Damit hat man aber eindeutig den Boden verlassen, auf dem Linux einmal konzipiert wurde, nämlich als Als Alternative, damit JEDER Zugang zu Computer und Internet haben kann.

Besonders spannend finde ich den letzten Satz. Der Sinn freier Software ist wohl unter anderem der, dass jeder Zugang zur Software hat. Doch die teilweise recht komplizierte Handhabung der Software scheint oft genau das zu verhindern.

Das ist wohl auch der Grund, warum es ein freies Betriebssystem nie geschafft hat, auch nur ansatzweise in den Massenmarkt vorzudringen. Die Software war einfach zu kompliziert. Erst seit einigen Jahren wird dem Argument der guten Benutzbarkeit genug Beachtung geschenkt und auch das nur bei einigen wenigen Projekten.

Gemeinsamkeit zwischen Professor und Programmierer

Kommandozeile (Quelle flickr.com/articnomad)

Ich stelle jetzt mal einen Vergleich an: Ich bin gerade mitten in meinem Studium und möchte einige meiner Professoren mit Programmierern von Software vergleichen. Es gibt Professoren, die wissen, wie man einen Sachverhalt vernünftig erklärt und die wissen, auf welche Probleme die Studierenden stoßen, wenn sie etwas verstehen wollen. Sie können sich also in die Position der jungen Leute hineinversetzen und erklären Dinge so, dass auch komplizierte Sachverhalte halbwegs logisch erscheinen. Und dann gibt es die anderen Professoren: Die sind fachlich sicherlich ähnlich kompetent. Ihr Problem ist allerdings, dass sie nicht wissen, was für einen Unwissenden einfach oder schwierig verständlich ist. Was für einen Experten „logisch“ ist, kann für andere zu großen Verständnisschwierigkeiten führen.

Die Position des Professors wäre in unserem Fall hier die Rolle des Programmierers. Der Programmierer kennt sein Programm – er kennt es wahrscheinlich in und auswendig und weiß, wie es zu bedienen ist – kurz: Er ist der Experte. Nun wird sein Programm aber nicht nur von ihm selbst, sondern auch von vielen anderen benutzt. Deshalb ist es wichtig, dass Software je nach Anwendungsbereich einfach oder sehr einfach zu benutzen ist. Manchmal genügen bereits Kleinigkeiten, um aus einem komplizierten Programm, ein einfaches zu machen.

Der GNOME-Desktop hat sich auf die Fahne geschrieben, nur sehr puristische Einstellungsmöglichkeiten anzubieten. Er nimmt den Nutzer bei der Hand und versucht ihm einen guten Arbeitsablauf vorzugeben. Er stellt den Nutzer nicht vor die Wahl, eine Million Dinge einstellen zu können. Das will der normalerweise gar nicht. Ich bin der Meinung: Ist die Standardkonfiguration gut, braucht man nur wenige Dinge, die man konfigurieren kann. Mir persönlich ist ein gut vorkonfigurierter Desktop wichtiger, als 1.000 Möglichkeiten den Desktop zu verändern – da geht nämlich viel zu viel Zeit verloren. Zeit, die ein normaler Mensch nicht hat bzw. nicht vor dem Computer verbringen will.

Ich bin der Meinung, dass in den letzten Jahren viele Entwickler freier Software versuchen, das Hacker-Image, das freier Software lange anhaftete, loszuwerden. Es soll prinzipiell für den Endanwender und nicht mehr für den Entwickler entwickelt werden. Die Entwicklung hin zu DAU-Software, finde ich persönlich nicht schlecht, auch wenn sie oft kritisiert wird. Freie Software ist nämlich nur dann wirklich frei und universell einsetzbar, wenn sie auch einfach zu bedienen ist. Sonst bleibt sie wieder nur einer kleinen Gruppe an Experten zugänglich.

Auf die nun wahrscheinlich aufkommenden Kommentare à la“Etwas Einarbeitungszeit schadet niemandem“ entgegen zu beugen stelle ich hier mal folgende Aussage hin: Für Interessierte mag die Einarbeitung in ein Programm bzw. die Durchforstung von Wikis ein Hobby sein (man lernt ja was dabei). Für alle anderen Menschen ist ein Computer aber nur Mittel zum Zweck und ein ähnlich großes Hobby wie die Bedienung einer Waschmaschine oder das Innenleben eines Toasters.

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20 Kommentare

  1. Stimme im großen und ganzen mit dir überein.
    Die Kunst beim entwickeln einer Software ist sich in die Lage zu versetzen als würde man das erste mal vor dem eigenem Programm sitzen. Und sich dann fragen: „wüsste ich wie man es bedient ?“ Wenn man das vernein muss ist die Software nicht Massen tauglich (jetzt mal von spezial Software abgesehen ).

    Zu den Einstellungsmöglichkeiten:
    Ich sehe das so dass viele Einstellungsmöglichkeiten und einfache Bedienung kein Widerspruch ist, Es kommt (wie du ja schon geschrieben hast ) auf die Standardeinstellungen an. Die sollten so sein das man eigentlich nie die Einstellungen aufrufen muss. Trotzdem habe ich gerne die Möglichkeit Sachen umzustellen. z.B habe ich meinen Gnome2 Desktop in Verbindung mit Compiz geliebt. Da ich so ziemlich alles einstellen konnte aber nichts davon nötig war, und der Desktop auch so gut bedienbar war.

    Der Standarduser will sich nun mal nicht in eine Software einarbeiten sich auch nicht um Updates kümmern und auch keine Probleme lösen es soll einfach alles funktionieren so wie er es sich vorstellt.

    Und ich denke das dies auch ein Grund ist warum Linux bis jetzt sich nicht durchsetzt konnte. Man muss sich zwischen diversen Distros entscheiden und dann evt. auch noch welche Oberfläche man nutzen will. Der Standarduser will es einfach nutzen und nicht entscheiden. Ich hingegen bin froh das ich die Wahl hab.
    Nicht jede Software ist für jede Zielgruppe gedacht. Von dem her muss sich ein Entwickler einfach fragen für wenn ist meine Software ?

    Gruß
    AntJOo

  2. > Nicht jede Software ist für jede Zielgruppe gedacht. Von dem her muss sich ein Entwickler einfach fragen für wenn ist meine Software ?

    Sehr wichtig. Und nicht jede Software muss DAU-tauglich sein. Es gibt eben auch Software, die von Experten für Experten geschrieben ist – und das passt dann auch so.

  3. Naja ….

    Also ich verstehe das Problem etc, aber ich sehe das nicht ganz so.
    Ersteinmal muss man das ganze definieren:
    a) LINUX = Der Kernel und zwar NUR der Kernel, dieser ist frei und jeder darf damit machen was er will
    b) Linux = alle Unix-artigen Betriebssysteme. Die meisten sind frei und deren Gedanke ist es Menschen einen KOSTENLOSEN Zugang zu Computern zu ermöglichen.
    Da zuerst der Kernel da war und in den 90ern das mit der Oberfläche noch so ein Ding war, wussten meistens nur die Experten VON Linux und DEN richtigen Umgang. Also MUSSTE man sich mit „fixen“ und Code und, und, und auskennen. Als die Oberflächen und die Idee von „Linux“ hinzukamen, hat man versucht Linux-Betriebssysteme für Jederman zugänglich zu machen.
    Das Problem ist (und darauf will ich hinaus), dass die Oberfläche im Grunde genommen nur eine Fassade (drückt doch mal Strg+Alt+F1) ist.
    Im NORMALFALL bekommt der Benutzer nichts mit, weil das System die Treiber kennt, es keine Probleme gibt und die Anforderungen des Benutzers sehr gering sind. Wenn ich jetzt aber bescheuerte Hardware habe, DANN ist es so, dass ich meistens nicht um eine Shell herumkomme.

    Dieses Problemchen lässt sich aber zur Hälfte lösen, denn Linux-Betriebssysteme haben ein Vorteil: Sie werden in der Gemeinschaft entwickelt. Dies hat zur folge, dass ich IMMER im Internet eine Lösung finden KANN. Wenn (ich) also solche Klagen höre, dann liegt es an der Unfähigkeit (sorry) des Benutzers nach einer Lösung zu suchen. -> Bitte hört auf zu denken, dass Technik einfach so vom Himmel kommt und das macht was ihr wollt

    gruß

    P.S.: Ist nicht gegen dich gerichtet, sondern gegen die „Klagenden“ (und davon nur ein Geringer Prozentsatz)

  4. Ganz vergessen:

    Ich denke der Erfolg von iPad und co liegt auch darin, dass sich der „normalo“ nicht einlernen möchte.
    Für jeden, der Interesse hat seine Systeme für seinen Geschmack einzurichten, der schreckt auch nicht vor Dingen wie der Shell zurück.
    Der Kompromiss im Computerbereich besteht darin, dass man eine durchdachte Oberfläche hat (Gnome-shell) und diese kaum Einstellungsmöglichkeiten besitzt. Für den Pro-User aber, gibt es einen kleinen Schalter, mit dem man erweiterte Einstellungen freischaltet und damit ALLES auf sich Einstellen kann. Leider gibt es dies in der Form so gut wie nirgendswo (und ich meine damit nicht die „erweiterten Einstellungen“ bei allen bimbamborium).

  5. Du bist also der Meinung das Linux eben nicht für jeden ist ? [soll eine reine Frage sein keine Feststellung 😉 ]

  6. Doch, für jeden der Interesse an Linux hat (an sonsten stößt man so gut wie auf Linux)

  7. Oscar alias xpenguin

    Wieso nur wird immer wieder besonders betont, daß Linux NUR der Kernel ist? Es betont doch auch nicht ständig jemand, daß Maggi nur eine der vielen Firmen ist, die solche Flüssigwürze produzieren. Der Michel nennt trotzdem alle ähnlichen Würzen Maggi, egal, wer sie produziert hat. Und ebenso hat sich das Wort Linux bei eben diesem Michel längst als Bezeichnung für alle diese Betriebssysteme etabliert, die um diesen Kernel herum gebastelt werden. Mit Wortklauberei ändert man aber wenig daran, daß nicht wenige Umsteigewillige den Bettel hinschmeißen, wenn ihnen zum zweiten Mal das System aus für sie nicht nachvollziehbarem Grund „kaputtgegangen“ ist und nicht mehr bootet. Sie haben die Erfahrung, daß solches bei Windows eigentlich nur passiert, wenn man sich einen Virus eingefangen hat, nicht aber nach der Installtion von Software! Und weil kaum einer dieser Umsteigewilligen auch nur ansatzweise weiß, was ein Kernel oder Abhängigkeiten oder ein X-Server überhaupt ist, sagt ihnen das Ami-Englische Fach-Chinesisch, was dann (auch nicht immer) auf dem Bildschirm erscheint, eben garnichts. Und was tun diese Umsteigewilligen dann? Ein Utopist, wer glaubt, daß die dann anfangen, den Umgang mit Linux-Software zu studieren oder auch den mit der Konsole. Die steigen einfach wieder aus und gehen mit dickem Hals zu Windows zurück!
    Ich werde das nicht tun, OBWOHL ich nie ein Virtuose auf der Konsole sein werde. Dazu ist mir Linux an sich mittlerweile viel zu sehr ans Herz gewachsen. Da muß ich eben mit den vielen Unzulänglichkeiten leben. Leicht gemacht wird mir das allerdings nicht, vor allem in jüngerer Zeit.

  8. Ich habe gerade beim Software-Installieren in LMDE etwas gefunden, das besser als wohl alles Andere unterstreicht, was ich meinte. Da heißt es als Erklärung für „acl2-emacs“ nämlich:
    „Rechenbetonte Logik für applikatives Common Lisp: Emacs-Schnuttstelle“!
    Kann jemand von euch mit dieser Erklärung etwas anfangen? Und die ist noch harmlos, weil auf Deutsch. In Englisch versteht das wohl nur noch derjenige, der das geschrieben hat! Und die meisten Erklärungen der Pakete in Synaptic sind bekanntlich auf Englisch…

  9. Nochmal was zu „felix“:
    Natürlich sind GUIs „nur“ Fassaden, was sollten sie auch sonst sein? 1945 gab es in Deutschland (und auch woanders) eine Menge bewohnter Häuser, denen die Fassaden „abhandengekommen“ waren. Die hat man damals gern in der Wochenschau gezeigt. Besonders wohl gefühlt haben sich die Leute dort aber wohl eher nicht! „Fassaden“, also GUIs sind nicht nur hübscher anzusehen als die reinen Konsolenrechner, die es vor Bill Gates Erfindung gab, sondern sie sind auch viel leichter zu bedienen. Und zwar für Jedermann/frau, nicht für diejenigen, die die Kürzel-Kauderwelsch-Befehle kennen. Die Konsolen-Haie sind da garantiert anderer Meinung, wie ich schon im anderen Thread erfuhr, aber die große Mehrheit der User ist auf grafische Oberflächen angewiesen und installiert die in letzter Zeit immer zahlreicher werdenden CLI-Tools erst garnicht! Für wen werden die eigentlich gemacht? Für die wenigen Prozent der User, die ihre Erfüllung im Eintippen von Befehlen finden und dann in den Blogs damit angeben?

  10. Tut mir leid, ich glaube was ich meinte ist nicht klar raus gekommen:
    Ich meine in Linux-Betriebssystemen ist die Fassade sehr leicht einzureisen. Also während bei Mac OS X und Windows die Oberfläche sehr stark mit dem Betriebssystem verbunden ist, bin ich bei Ubuntu und Konsorten sehr schnell bei einer Eingabe.

  11. Wenn ich so die Diskussion verfolge und ich meine nicht nur hier, sondern auch im allgemeinen, dann frage ich mich, wollen wir denn alle „dumm“ sterben.
    Des ist nicht nur so, dass sich die Leute nicht mehr ernsthaft mit ein System beschäftigen wollen, oder mit ein Programm, sondern auch mit vielen anderen Dingen.
    Alles muss sofort funktionieren und „idioten sicher“ sein, aber wenn ich so überleg wie Software und Hardware vor allem wenn es neu auf den Markt erscheint, noch nicht wirklich ausgereift ist und teilweise voll von Kinderkrankheiten behaftet ist, dann frage ich mich auch wie soll das gehn!
    Wenn ich z.B. ein System neu aufsetze, dann muss ich erstmal schauen dass die ganzen Updates eingespielt werden, dass ist noch relativ einfach, aber dass ist nur der Anfang. Zuvor muss ich erstmal schauen dass die Internet Leitung besteht, sonst kann ich überhaupt keine Updates installieren bzw. Programme, egal ob ich über den Software Center, Synaptic, Terminal oder wie man es her von Windows gewohnt ist, die Software aus den Internet lad.
    Für manch einer, ist es aber schon ein Akt, den Router anzuschliessen und den dann auch zu konfigurieren und dass ist jetzt nicht bös gemeint, ich kann mich noch gut darann erinnern, wie es noch vor ein paar Jahren war und so ein Teil zu installieren/konfigurieren war teilweise wirklich ein Akt!
    Trotzdem es hat sich in den letzten Jahren viel gebessert, vieles ist auch Anwenderfreundlicher geworden, trotzdem dass eine oder andere verlangt von uns, dass wir unser Hirn einschalten und nachdenken bevor wir was machen und dass ist auch gut so.
    Oder wollen wir eines Tages Rechner bzw. Systeme haben die alles „von alleine können“ und uns semtliche Arbeit abnehmen, ohne dass wir überhaupt ein Finger krumm machen müssen, werden wir vielleicht zu faul werden um überhaupt das Teil selber ein und aus zu schalten, also so eine Zukunft möchte ich nicht!

  12. Fränkisch gesprochen kenne ich ja, klinmgt auch ganz nett. Aber Fränkisch geschrieben ist neu für mich. Auch mal nicht schlecht…

  13. Software, die für den „Endanwender“ gedacht ist, muss auch anwendungsfreundlich sein. Sonst wird sie sich nicht durchsetzen.

    Wenn ich ein Auto kaufe, möchte ich damit fahren können ohne genau zu wissen, wie die Einspritzung des Benzins in den Motor funktioniert. Ich bin bereit zu lernen, WIE ich das Auto fahre – das reicht mir. Wenn Fehler auftreten, wende ich mich an Leute, die davon was verstehen.

    Wenn ich eine Waschmaschine kaufe, bin ich bereit zu lernen, was mit 60′ , was mit 40′ zu waschen ist, welche Waschpulver und welche Einstellung ich wann zu benutzen habe – ich will aber nicht lernen müssen, wann wie viel Wasser zugeführt werden muss, und wann die Drehzahl 40% und wann 60% betragen muss.

    Wenn ich ein Autonarr bin, will ich definitiv wissen, wann was wieso wo genau passiert. Wenn ich ein Waschmaschinenfetischist bin, interessiere ich mich für Drehzahlen und will wissen wann welche Dehzalen laufen und möchte diese ggf. ändern können – denn für meine graue Hose wären doch 63% des normales Wassers genau ausreichend…
    Wenn ich ein Nerd bin, will ich einstellen können, dass in der und der Situation genau das passiert. Als „normaler“ Anwender will ich aber Software nutzen und nicht verstehen.

    Wenn also freie Software den Anspruch hat, für jeden Benutzbar zu sein, dann muss sie so „einfach“ sein, dass sie jeder (nach kurzer Lernzeit – Autofahren muss man ja auch lernen) bedienen kann.

    Ich denke aber, dass sich in diesem Bereich viel getan hat und noch einiges tun wird. Ob sich dadurch ganze freie Betriebssysteme gegen Apple oder MS durchsetzten können, steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber danach ist ja auch nicht gefragt.

  14. …und wärst du bereit auch was für den Experten zu bezahlen, schließlich muss man auch den Installateur, Automechaniker bezahlen?

  15. Ich spreche hier nicht explizit über mich. Ich bin PC-Interessiert und nutze auch mal die Konsole 😉
    Mir gehts hier ums allgemeine. Und da sind selbstverständlich viele Leute, die wenig Ahnung haben, bereit, Geld für „Support“ zu bezahlen. Was ich schon für Geld bekommen habe, weil ich Leuten ein Programm unter Windows installiert habe…

    Aber der Sinn von freier Software ist ja (auch) der, dass es jeder Nutzen können soll. Also auch Leute die sich diesen „Support“ nicht leisten können.

  16. @Sanoij
    „Als “normaler” Anwender will ich aber Software nutzen und nicht verstehen.“

    Solange die Software funktioniert, geht es ja in ordnung, was passiert aber, wenn die Software bzw. Hardware nicht funktioniert, dann fangen die Probleme an. Na gut, dann rufe ich beim teuern Support an, oder geh im Elektroladen um die Ecke. Nur Support, ist nicht gleich Support, dar habe ich schon einiges erlebt, von grotten schlecht, bis richtig gut.
    Irgendwann habe ich mir aber gesagt, ich verlass mich nicht mehr drauf, sondern fange an, mich selber schlau zu machen und so viel über die Materie zu informieren oder zu lernen, wie es nur geht.
    Ich bewundere regelrecht, die Leute, die was PC betrifft, keiner was vormachen kann, die einfach Befehle im Terminal eintippen, als ob es sonst nichts gebe, ich binn ja schon froh, wenn ich mir ein paar merken kann!
    Trotzdem sind sie für mich, ja schon fast ein Vorbild geworden, dass was man früher als „PC Freak“ bezeichnet hat und heute als Nerd, vielleicht binn ich schon fast selber einer geworden!

  17. Die cracks, die wirklich was können, die findest du in den Blogs eher nicht und in den Chats auch nicht. Die sind zu beschäftigt. In Blogs und Chats gibt es aber eine Menge Leute, die bewundert werden wollen, auch wenn sie in Wahrheit so viel garnicht draufhaben…

  18. Da haben wir es wieder! LMDE ist kaputt! Ich war ganz friedlich beim Software-Installieren, was komischerweise nur zwischen 8 und 17 Uhr mit vernünftiger Geschwindigkeit geht. Abends und nachts zweistellige kB-Raten! Jede Menge „Paketfehler“ wie bei Ubuntu. Das gibt es ohnehin nur bei Debian-basierten Distros. Warum Pakete mit Fehlerwert installiert werden, ist mir allerdings schleierhaft. Die muß ich dann wieder löschen, was manchmal aber auch nicht geht. Dieses Mal war es ein Paket namens „libltcsmpte1“. (Wer läßt sich nur solch ein Kauderwelsch einfallen?) Fehlerwert 1, wie meistens. Als ich das Fenster mit der Fehlermeldung wegklicke, stürzt Synaptic ab. Und die Konsole will sich nicht aufrufen lassen – keine Konsole! Reboot! System corrupt! Unable to connect to X server! Give root password! Ich tippe es ein, Konsolenzeile kommt. Ich tippe ein: apt-get remove libltcsmpte1. Die Antwort kann ich nur sinngemäß wiedergeben: apt-get kann nicht gestartet werden, weil kjeine Verbindung zum root file system hergestellt werden kann und somit auch nicht zu apt. Genau dasselbe passierte auch mit dem immer noch vorhandenen Kernel 2.6.39. Und in beiden Kerneln habe ich einen Recovery-Modus, der mir aber genau dasselbe anzeigt. System kaputt, weil ein lib-Paket, das etwas mit Audio zu tun hat, den Fehlerwert 1 hat! Das sollen mir mal diese selbstverliebten „Nerds“ erklären! Bloß das werden die sich auch nicht erklären können! Ich bin kein „Nerd“ und habe keinerlei Ahnung, was ich jetzt anderes machen soll als ganz von vorn anzufangen!
    Darüber schrieb ich bereits: Was wäre, wenn ich nicht xtremetux wäre, der aus Überzeugung, daß Software nichts kosten DARF, bei Linux ausharrt? Was wäre, wenn ich geradewegs von XP nach LMDE gewechselt wäre? Und dann das erlebe? Dann würde ich wohl kaum Linux-Literatur studieren, sondern sicher eher Windows 7 kaufen!…

  19. Hallo Leute, worüber streitet ihr hier eigentlich. Geht es um die Grundfrage, wer ist der richtige Nutzer für Linux oder was ist das richtige Linux? Ich habe die letzten Jahe fast ausschließlich KDE genutzt, gelegentlich Gnome und im Moment Unity und auch Gnome 3. Natürlich benutzt man als auch mal Windows in den verschiedenen Varianten. Der streit um den richtigen Desktop sollte am Schluß kein Streit um Linux sein sondern um die eigenen Vorlieben. Als sehr flexibles System muß sich Linux auf alle Hardwareanforderungen einrichten lassen. Das trifft ja auch für Windows zu. Nur dort arbeiten die Treiberspezialisten alle dafür, daß ihre Hardware unter Win läuft. Hier fehlt die deutliche Unterstützung für Linux. In dem anderen Bloch kam auch dir Frage auf, warum der xserver unter Mac keine Probleme hat und unter Linux immer wieder mal Schwierigkeiten zeigt. Die frage ist doch leicht zu beantworten. MacOS läuft nur auf genau definierter Hardware. das war schon immer so und stimmt in den Grundgedanken noch heute so. Für eine definierte Hardware werden die Treiber auch von den Herstellern zur Verfügung gestellt, auch wegen der bereits erreichten Marktmacht von Apple.
    Noch ein paar Worte zu den Desktop. Tatsächlich ist es doch so, daß wir am Markt eine sehr unterschiedliche Usergemeinde haben. Die Anforderungen an den Desktop definiert sich doch jeder selbst. Windows und MacOS geben unter harten Einschränkungen seit eh vor wie ein Desktop auszusehen hat. Mit jeder neuen Version hat jader nur geschaut, kritisiert und genutzt, und das war es. Linux bot das erste mal Flexibilität. Verwöhnt damit erwarten wir heute, daß aber auch alles funktioniert, eingestellt werden kann und jeden nur erdenklichen Bedürfnis gerecht wird. Wir wissen doch alle, daß dies nicht möglich ist. Die Distries versuchen zunächst einen Desktop anzubieten, der für die Allgemeinheit den Zugang zum System erlaubt. Dieser sollte natürlich auch für die Allgemeinheit ohne weitere Kenntnisse nutzbar sein. Für die, die mehr wollen oder berucflich damit befasst sind, sind weitere Einstellungen sinnvoll. KDE erfüllt tatsächlich diese Anforderungen. Übrigens um auf eine Anmerkung einzugehen. Das heutige KDE Menü ist tasächlich gewöhnungsbedürftig und auch für mich nicht akzeptabel. Aber mit einfachen Klick kann dies auf das klassische Menü umgestellt werden. Gnome 2 ist sehr aufgeräumt und kaum zu kritisieren. Und jetzt kommt tatsächlich das Problem. Unity bringt gegenüber dem klassischen Desktop kaum Vorteile in der Berdienung und macht den Desktop weder schneller oder einfacher. Oft genug muß man mehr Klicks an verschiedenen stellen ausführen um das Gleiche zu erreichen wie bei G2. Über die Optik mag man streiten. Ich bin gut damit zu Recht gekommen, aber ein neues Bedienkonzept sieht anders aus. Gnome 3 ist tatsächlich neu und schnell aber einfach in vielen Punkten der Bedienung und Optik unausgereift. Hier sollte man einfach das Anwenungs-Menü mit Strg- Mausrad die Icon Größe einfach einstellen können. Die Schriftgröße, Farbe und Beschriftung sollten leicht und frei einstellbar sein usw., so wie es jeder für sich haben will, abhängig von augen, Auflösung und Vorlieben. Die meisten Fenster öffnen sich oben links. Will man dort auf die Menüeinstellungen und arbeitet mit der Mouse mit hoher Beschleunigung, landet man zu schnell in der Ecke und schaltet seinen Monitor in den Anwendungsmodus. Ich findes das nicht günstig. Man sieht, es gibt noch viet zu tun. Unity hat es versucht, hier kann man einiges davon einstellen, Mint 12 hat bereits die Vorgaben angepasst. Mir persönlich liegt die die Optik von Mint, trotzdem würde ich gerne einiges verändern. Das zusätzliche Menü in G3 gefällt mir deswegen, weil ich mit den großen Icons inder Anwendungsoberfläche wenig anfangen kann und hier bei der Suche der Programme mich auf den ganzen Bildschirm konzentrieren muß.
    Eine Wertung, ob nun ein Linux User unbedingt Einstellungen vornehmen können muß halte ich nicht für Legitim. Ich bin seit 1984 in der EDV beschäftigt und komme mit all diesen System zu Recht und trotzdem bin ich froh, wenn mein System für die tägliche Nutzung, für Rechnungen, Tabellen und Briefe ohne Aufwand und tiefere Kenntnisse nach Einlegen der DVD und Installation nach kurzer Zeit funktioniert und ich nicht stundenlang einrichten muß. Hier bin ich Anwender wie die meisten anderen Menschen. Und ich bin froh, daß auch Linux so schnell eingerichtet werden kann, damit viele Menschen sich von MS befreien können. Und wir, die wir uns für Linux entschieden haben wollen ja nicht nur den Kaufpreis sparen, sondern wir wollen auch ein offenes und ehrliches System haben und davon überzeugen wir täglich Win-Anwender. Komplizierte Bedien- und Installationskonzepte sind hier hinderlich. Aber zum Glück gibt es ja für jede Vorliebe ein Distrie.
    Zur Zeit setze ich tatsächlich Mint 12 ein. Auf meinem Rechner läuft dies sehr stabil und erstaunlich schnell. Die Softwareverwaltung kann mit Ubuntu nicht wirklich mithalten. Nach einem halben Jahr Unity und jetzt G3 überzeugt mich aber G3 mehr, auch wenn hier noch viel zu tun ist. Schön ist es einfach, daß auch KDE für alle Fälle vorhanden st und denen die mehr Einstellung wollen eine Plattform bietet. Wir sollten uns also nicht streiten über den Desktop sondern froh sein, daß wir verschiedene Möglichkeiten haben.

  20. Oscar alias xpenguin

    @detweb10:
    Auch du bist eine „Ausnahme-Erscheinung“. Welcher Otto Normaluser arbeitet seit fast 30 Jahren in der EDV? Für dich mag das ja alles keine Schwierigkeiten bereiten. Sicher hättest du auch gewußt, wie ich das „kaputtgegangene“ LMDE, von dem ich weiter oben schrieb, wieder auf „Vordermann“ hätte bringen können, ohne neu installieren zu müssen. Und sicher sind auch diese Kürzel-Kauderwelsch-Befehle für dich keine böhmischen Dörfer. Schließlich hast du ja bereits in der EDV gearbeitet, als der Computer noch eine einzige Konsole war. Da gab es ja noch nichts anderes als dieses Kauderwelsch. Nicht nur deshalb, weil damals die Rechner schweinisch teuer waren, lag die Zahl der User im Sub-Promille-Bereich“!
    Natürlich stellt der Normal-User gewisse Anforderungen an ein Betriebssystem, und wenn es die nicht erfüllt, dann nimmt er halt ein anderes, auch wenn das Geld kostet. Er fordert:
    1. kinderleichte Installierbarkeit auf jedem beliebigen Rechner;
    Da fängt die Schwierigkeit bereits an. Nicht wenige Distributoren bringen mittlerweile nur noch ein einziges Installations-Medium für den ganzen Globus auf den Markt. Und das ist dann komplett in Ami-Englisch. Nicht nur die Sprache, auch Uhrzeit und Keyboard! Das trifft z.B. auch für Mint zu. Welcher deutsche Normal-User weiß, wo bei der Ami-Tastatur das „@“ ist? Ohne das Ding kann man aber kein DSL-Netzwerk einrichten, das man braucht, damit bei der Installation – wie bei Ubuntu – die zusätzlichen Pakete installiert werden. Wer sich bereits etwas mit Linux auskennt, der weiß, daß er das Tool zum Einstellen des Keyboard-Layouts unter sytem/einstellungen findet. Außer bei GNOME 3, da hat man ja das System-Menü abgeschafft. Und wenn der Nicht-Linux-Kenner dann das Tool eventuell findet, das ja auch in Ami-Englisch daherkommt, dann kann er eventuell auch darin das Layout einstellen. Wieviele der Anfänger sind jetzt noch übrig? Sind wir mal großzügig und nehmen an, die Hälfte hat dann ein deutsches Keyboard-Layout und kann also DSL einstellen. Nur nicht in GNOME 3, denn da hat man beim Anklicken des Icons auf der Leiste jetzt einen anderen Netzwerk-Manager. Wer weiß dann, daß man unter dem Menüpunkt „Sonstiges“ den bisherigen wiederfindet? Wieviele von den anfangs 100 Ein- und Umsteigern haben dann wirklich eine DSL-Verbindung? Werden es 20? Na gut, weil fast Weihnachten ist, sagen wir einmal 20. Der „Rest“ muß dann ohne Netz installieren und sich sagen: Naja, machen wir eben die Zusatz-Pakete (Wenn er überhaupt schon weiß, was Software-Pakete sind!) später aus den Repos (Wenn er überhaupt schon weiß, was Repositories sind!). Der Installations-Manager von Mint ist ja, wenn man ihn auf Deutsch umstellt, ganz brauchbar, wenn auch nicht ganz so einfach wie der von Ubuntu oder Mageia. Diese beiden liegen eindeutig vorn. Das Partitionieren wird allerdings erschwert, weil man wissen muß, daß man die Partition mit rechts anklicken muß, um sie zu editieren. Aber gehen wir mal davon aus, daß auch das hinhaut. Die meisten Normal-User partitionieren ja nicht. Weil Weihnachten ist, nehmen wir also an, daß von diesen 100 Anfangs-Personen 20 ein ami-englisches Mint auf die Festplatte kriegen. Was macht der „Rest“? Je nach Geldbeutel Mac oder Windoof…
    2. Er will die Oberfläche wenigstens einigermaßen „aufhübschen“;
    Gerade dafür ist GNOME 2 ideal! „gnome-appearance-properties“ ist leicht zu finden, weil nicht irgendwo im Menü versteckt wie z.B. das Root-Terminal, und auch leicht zu bedienen. Wer damit nicht klarkommt, der braucht wohl auch Hilfe beim Wasserlassen!. Und Umsteiger von Windows staunen dann Bauklötze, was sie damit alles machen können! Ausgerechnet das haben die Erfinder des sogenannten GNOME 3 verschwinden lassen und erst nach Protesten aus den Communities dieses merkwürdige „gnome-tweak-tool“ nachgeschoben, mit dem man aber weniger anfangen kann als mit „lxappearance“ oder „obconf“. Die Fenster bleiben weiß, fast weiß und obendrein noch häßlich oder auch hellgrau und noch häßlicher. Und wenn man „Themes“ installiert, wundert man sich dann, daß man davon nur noch die Fensterrahmen kriegt. Extra GTK-Themes muß man sich irgendwo im Netz zusammensuchen, denn neuerdings sind Themes und GTK-Themes nicht mehr dasselbe. Wieviel Prozent der Übriggebliebenen sagen sich jetzt: „Da gefällt mir Vista oder Win 7 aber besser!“?
    Übrigens ist KDE nicht unbedingt eine Alternative. Das „Aufhübschen“ ist für Anfänger komplizierter, und das Kastenmenü ist eine Katastrophe. Du und dieser „tux“ wißt ja, wie man das auf das KDE-3-Menü umstellen kann. Ich habe das allerdings noch nicht herausgefunden. Und ein Linux-Anfänger wird das schon garnicht können.
    3. leichte Installation von Programmen;
    Mal abgesehen davon, daß die bei Linux meist als „applications“ oder „Anwendungen“ betitelt werden (Es gibt aber auch Ausnahmen.), so ist da Linux wirklich voirbildlich, zumindest in den meisten Distros. Aber Gentoo und ähnliche „Nerd-Spielzeuge“ lassen wir hier mal außer Acht. In 11.4 installiert die SuSE wohl an die dreimal schneller als in 11.1, nicht nur der Delta-RPMs wegen! Aber auch Ubuntu und Debian sind deutlich schneller geworden. Das Händeln der Repos ist allerdings bei Ubuntu/Debian und abgeleiteten Distros sowie in SuSE nicht ganz Anfänger-tauglich. Da kommt man mit Mandriva/Mageia oder Sabayon besser weg. Diese Distros haben allerdings andere „Anfänger-Fallen“. Es gibt Ubuntus, die lediglich mit dem Canonical-Repo bestückt sind (plus Source-Code), wenn man installiert hat. Anfänger müssen dann mit der Hälfte des Software-Angebotes auskommen und vor allem auf viele Grafik- und Multimedia-Programme verzichten, bis sie irgendwann gelernt haben (wenn sie zum Lernen bereit sind und nicht längst zu Windoof/Mac gewechselt), wie man Repos hineinschreibt oder bei Ubuntu PPAs mit der Konsole installiert. Gerade bei Ubuntu et al. sollten die Distributoren ein wenig an solche Linux-Anfänger denken und etwas mehr hineinpacken!
    Daß Sabayon nur vorkompilierte Pakete zur Verfügung hat, die erst bei der Installation fertig kompiliert werden müssen, braucht den Anfänger nicht zu stören, davon erfährt er nichts. Er wundert sich höchstens, daß „Sulfur“ (der dem materialistischen Zeitgeist geschuldet als „Entropy Store“ bezeichnet wird, auch wenn es DORT nichts kostet!) nur ganze 100 Pakete pro Stunde schafft. wenn ich Sabayon 7 installiere, will der sofort über 300 Pakete aktualisieren, obwohl das Ding noch ganz neu ist. Und das dauert dann über 3 Stunden! Und nach dem Reboot ist der X-Server im Eimer, denn Sabayon 7 hat bereits im Live-System den NVIDIA Current an Board, der mit installiert wird und dann die Kernel-Aktualisierung nicht „überlebt“! Nachdem mir Nicht-Anfänger dieses dreimal nacheinander geschehen ist, werde ich Sabayon 7 nicht mehr anrühren, denn ich bin kein „Nerd“! Und was macht ein Anfänger?…
    4. leichte Bedienbarkeit, mindestens so leicht wie bei Win/Mac.
    Da scheiden sich die Geister! wer mit einem kleinen System mit wenigen, ganz speziell auf ihn zugeschnittenen Anwendungen zurechtkommt, dem rate ich zum winzigen LXDE! Das Ding ist hübsch, gut „aufzuhübschen“ und kinderleicht bedienbar. Ein Problem ist 3D. Entweder man hat beliebig viele Arbeitsflächen ohne 3D, oder man hat 3D und nur eine Arbeitsfläche – etwas kurios, wie ich meine. Wird die Zahl der Anwendungen allerdings zu groß, dann werden die Menü-Streifen meterlang, und man sucht sich „einen Wolf“! Dasselbe Problem hat man aber auch in XFCE. Auch dort kann man die Menü-Punkte weder ordnen noch weiter unterteilen, wie man es in GNOME (auch in „GNOME“ 3) kann. Die Leisten sind in XFCE sehr verbessert worden und schon fast wie in GNOME 2! Man kann damit sogar ein Pseudo-Dock basteln, wie es zum ersten Mal vor über einem Jahr bei Qimo zu sehen war, was ja auch bloß XFCE ist. Leider hat man aber am Menü und am Handling der Themes nichts verändert. Die kann man nicht einfärben wie in LXDE. Und wenn man dunkle Themes mag wie ich, dann hat man z.B. bei Knopper kein einziges, ansonsten meist 2 zur Auswahl.
    Für Betriebssysteme mit viel Software bleiben wieder mal nur GNOME und KDE übrig. GNOME 3 in „Reinform“, also ohne „Fallback-Modus“ (eine diskriminierende Terminologie!) ist eindeutig viel weniger bedienbar als GNOME 2! Und Unity ist meiner Meinung nach nur etwas für Freaks, die sich darin verbissen haben. Diese beiden Dinger gehören auf Tablet-PCs oder Smart Phones, nicht aber auf Bildschirme mit 15″ und größer! Und wenn ich irgendwann einmal herausfinden sollte, wie man in KDE dieses völlig unübersichtliche Kastenmenü loswird und das KDE-3-Menü bekommen kann, dann könnte ich sogar einen Wechsel in Betracht ziehen, falls sich dieses Pseudo-GNOME nicht noch entscheidend verbessern sollte.
    Aber bitte, ihr alle – nicht zuletzt auch die Entwickler und Distributoren – denkt daran, daß es jede Menge Leute gibt, die keine EDV-Experten wie „detweb10“, die keine „Super-Nerds“ wie „tux“ und die auch keine ideologisierten Linux-Fans wie meine Wenigkeit sind! 98 % der Menschen sind Otto Normalverbraucher, die über Betriebssysteme ebenso viel wissen wie über die Funktionsweise einer Einspritzpumpe oder eines Kernspin-Tomographen! Hört also bitte auf damit, CLI-Tools am laufenden Band zu entwickeln – die braucht fast niemand!…

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