Doch, Google+ ist tot, und das nicht erst seit kurzem. Auch wenn Google+-Fanboys auf Google+ das Gegenteil behaupten, Googles soziales Netzwerk ist eine Geisterstadt. Es ist eine Geisterstadt, in denen es Tech-Junkies möglicherweise recht gut gefällt; das Niveau sei ja soviel höher als auf Facebook oder Twitter oder jedem sonstigen sozialen Netzwerk. An Selbstbeweiräucherung mangelt es jedenfalls nicht. Anzeige
Manch einem mag es in seiner Filterblase wohl gefallen, die große Masse interessiert sich jedoch kaum für Google+. Google Trends ist ein probates Mittel um das Interesse aller Google-Suchenden an bestimmten Suchbegriffen darzustellen.
Um die Google+-Kurve überhaupt zu sehen, muss Facebook aus dem Graphen genommen werden. Nächstes Diagramm vergleich Google+ mit Twitter, Diensten wie Skype und Viber und dem Evergreen E-Mail. Der Spruch „totgesagte leben länger“ trifft vielleich auf die E-Mail zu, auf Google+ aber wohl nicht.
Ein Hype um Google+ Mitte 2011, viel mehr kann man nicht erkennen. Da helfen auch geschönte Nutzer-/Aktivitätszahlen von Google und Zwangsmitglieder nicht weiter.
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Die Facebooknutzung geht erfreulicherweise zurück. Was Google+ betrifft: Ja, der „Hype“ ist vorbei, und auch der faktische G+-Zwang auf YouTube (obwohl ich dort immer noch mit einem eigenen Konto kommentieren und hochladen kann) verleitet wohl nur wenige zur Teilnahme.
Aber: Google+ ist in der Android-Welt der Status Quo.
Betaversionen von Apps? Ausschließlich über Google+. Und das finde ich gut, denn so werden die Entwickler dazu gezwungen, mit ihren Benutzern in Kontakt zu treten, statt einfach nur ’nen Link zu verteilen.
Ingress? Findet i.d.R. über Hangouts und Google+ statt. So hat man einen gemeinsamen Nenner und muss sich nicht umständlich auf einen anderen Kommunikationsweg einigen.
Play-Store-Kommentare? Intern ebenfalls Google+. Ob es da einen Vorteil gibt, weiß ich noch nicht. 😉
Diese Zentralisierung hat aber einen gewaltigen Vorteil gegenüber zum Beispiel der iOS-Welt. Apple hat zwar auch ein eigenes „soziales Netzwerk“, aber ist bei Ping wirklich irgendwer angemeldet, der nicht dort arbeitet? Stimmt, eine „Facebook-Konkurrenz“ ist es nicht, da sind Diaspora und Twitter viel näher an der Wirklichkeit. Aber das muss es auch nicht sein.
Also ich weiß nicht. Vieles in diesem Artikel ist sehr richtig und blablabla.
Aber diese Google Analytics Aussagen sind schon sehr fragwürdig. Ich bin da jetzt nicht der Spezialist aber ich nehme mal an, dass hier nicht reine „g+“ sondern auch alle möglichen „wie mache ich x in g+“ Requests dazugehören.
Will sagen: mit dem G-Analytics misst du nicht nur das Interesse sondern auch die Probleme.
Ich bin seit ziemlich genau einer Woche (wieder) bei Facebook und habe schon mehrfach gegoogelt wie ich nervige Leute blocken kann (und ob die das sehen können), welche Privacy Einstellungen man klicken sollte und so weiter. Ich könnte mich nicht daran erinnern, das bei g+ oder Twitter jemals gemacht zu haben.
Ich finde deine Schlussfolgerungen auch etwas irritierend. Dass Facebook und Twitter erfolgreicher, relevanter oder mehr genutzt werden macht Google Plus nicht tot. Sicher ist es nicht das geworden was Google erhofft hat. Auch ich nutze es kaum noch.
Aber wenn man mal in den Communitys guckt hat man da immer mehr als genug Diskussionspartner. Und wie du schon sagst, das ganze ist eben sehr themenbezogen, was ich sehr angenehm finde. Mit Google-Fanboy hat das nichts zu tun, es ist einfach eine Betrachtungsweise: Es ist mehr ein Themennetzwerk als ein soziales Netzwerk. Und so funktioniert es ganz gut. Wenn man da ne Frage hat bekommt man in aller Regel sehr schnell Antworten.
@Sebastian: Für bestimmte Themen mag Google+ sicher gut geeignet sein, das bezweifle ich nicht. Allerdings ist es, wie du bereits schreibst, wohl nicht das, was Google damit erreichen wollte. Als Google+ angekündigt bzw. veröffentlich wurde, wurden die Konkurrenten Facebook und Twitter von der Internet-Community quasi todgesagt. Dass dem nicht so ist und die breite Masse immer noch bei Facebook rumhängt, bedeutet für Google wohl, dass das Ziel nicht erreicht wurde.
Und was Google mit Diensten macht, die nicht die Erwartungen erfüllt, das wissen wir aus der Vergangenheit. Google+ ist heute nur ein fast bedeutungsloser Internetdienst unter vielen. Ich denke es ist nur eine Frage der Zeit, bis Google erst anfangen wird Entwicklerressourcen abzuziehen und anschließend, Google+ einzustampfen. Schade für die Leute, denen Googe+ gefällt, aber das hat Google beim Reader auch nicht gestört.
G+ hat einfach im Augenblick noch den Vorteil, daß es nicht so überlaufen ist und – wie Sebastian so schön schreibt – eher ein Themennetzwerk ist. Hier wird nicht dauernd heftig.xx geteilt, sondern viel eher mal ein nützliches Snippet, eine Info zu Updates, Sicherheitslücken und andre Dinge, die einen durchaus mehr interessieren könten als „Facebookkram“. 🙂
Gruß, Max von Spar-muli.de