Vor genau 12 Tagen hab ich mich bei Diaspora, dem freien und dezentralen sozialen Netzwerk, registriert. In der Zwischenzeit hab ich einige Erfahrungen damit sammeln dürfen, die ich heute gerne mit euch teilen würde.

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Der Einstieg

Wer sich normalerweise bei einem sozialen Netzwerk anmeldet, den erwartet am Anfang für gewöhnlich gähnende Leere – zumindest, solange man sich noch nicht mit ein paar Kontakten verbunden hat.

Bei Diaspora läuft das aber ein bisschen anders. Bereits während der Registrierung wird man dazu aufgefordert, eine Hand voll Interessen in Form von Hash-Tags in das Formular einzutragen. Ich hab mich natürlich für so Schlagwörter wie #opensource, #ubuntu, #webdesign, #css und #gnome/#kde entschieden.

Von nun an werden alle Beitrage, die diese Hash-Tags enthalten im Stream angezeigt. Es geht also sofort los und man muss nicht lange Kontakte suchen.

Diaspora Hash-Tags hinzufügen oder entfernen

Im laufenden Betrieb können Hash-Tags sehr einfach hinzugefügt oder wieder entfernt werden.

Ein Nachteil des Hash-Tag-Systems ist natürlich, dass jede Menge Nachrichten im Stream auftauchen, die in einer Sprache geschrieben ist, der man selbst nicht mächtig ist. Es ist zwar möglich, einzelne Personen für die Zukunft auszublenden, so etwas wie ein Sprachfilter wäre aber eine gute Idee. Zu diesem Schluss ist übrigens auch Sebastian gekommen, der heute zufälligerweise einen ähnlichen Artikel über Diaspora verfasst hat.

Die Community

Ich hatte ziemlich bald meine ersten 50 Kontakte zusammen, damit bewegt sich Diaspora bereits nach wenigen Tagen auf der Ebene von Twitter. Bei Twitter bin ich aber gefühlt schon seit immer angemeldet und da tut sich auch nicht so wirklich was.

Kommentare

Es wird relativ häufig kommentiert und durch die intensive Nutzung von Hash-Tags kann man seinen Kreis an Kontakten auch relativ leicht ausbauen bzw. man findet selbst einfacher Personen, denen man folgen will.

Die Performance

Ich bin am größten Diaspora-Pod registriert, auf joindiaspora.com. Leider scheint der Server ziemlich ausgelastet zu sein, da die Performance nicht gerade berauschend ist. Nach einem Klick heißt es erstmal ein paar Sekunden warten.

Möglicherweise sieht es auf anderen Pods aber besser aus. Alternativen sind zum Beispiel geraspora.de oder diasp.org. Auf diasp.eu gibt es eine Liste der größten Diaspora-Pods.

In diesem Zusammenhang wäre eine Funktion genial, mit der einem ein Umzug auf einen anderen Pod ermöglicht werden würde. Momentan kann man bei Diaspora im Gegensatz zu Facebook zwar alle seine Daten herunterladen – es wäre aber klasse, wenn man diese später auf einem anderen Pod hochladen könnte – was einen Umzug ermöglichen würde.

Das Design

Am ehesten kann man das Diaspora-Design wohl mit dem von Google+ vergleichen. Allerdings wirkt es meiner Meinung nach mit der sehr dunklen Titelleiste etwas trist. Die Schriften könnten etwas größer sein und insgesamt wirkt das Ganze für mich einfach ein wenig langweilig.

Design von Diaspora

Diaspora ist allerdings, wie unschwer zu erkennen ist, noch in einer Alpha-Phase. Die gesamte Software wird ständig weiterentwickelt und ich bin für die Zukunft ziemlich zuversichtlich, was das betrifft.

Fazit

Das Projekt „Ich probier’s mal mit Diaspora“ war als temporäres Projekt gestartet worden. Ich wollte es einmal für ein paar Tage ausprobieren und dann entscheiden, ob ich da längerfristig mitmache.

Wenn man den OpenSource-Bereich betrachtet, da ist auf Diaspora schon ziemlich viel los. Ich stoße immer wieder mal auf ein interessante Informationen und auf Leute, die gerne kommunizieren. Die inneren Werte des Netzwerks gefallen mir bereits sehr gut, woran noch gearbeitet werden muss, wäre die Performance oder der Einbau neuer Funktionen wie ein Umzugs-Tool.

Insgesamt bin ich mit Diaspora aber zufrieden, sodass ich das Projekt nicht abbrechen werde und auch auf längere Sicht den ein oder anderen Post dort veröffentlichen werde.

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Ein Kommentar

  1. Hallo Valentin,
    Zur Performance: Da kann ich Dir nur zustimmen. Manchmal ist die Seite etwas träge – ich hoffe, dass sich das im Laufe der Zeit ändert, wenn mehr Geld da ist.
    Zum Design: Ich finde die schwarze Leiste gar nicht trist, eher edel. Insgesamt ein minimalistisches, aufgeräumtes Design.
    Gruß DSIW

  2. Pingback: Diaspora am Scheideweg: Freiheit alleine reicht nicht | picomol.de

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