03. März 2012 · 16 Kommentare · Kategorien: Open-Source · Tags:

Erinnert ihr euch noch an die Schlagzeilen vor einem Monat? Laut NetMarketshare-Statistiken hatte zwischen August 2011 und Januar 2012 der Linux-Marktanteil auf Desktop-PCs kontinuierlich zugenommen (von 1 auf 1,4%). Nachrichtenseiten titelten:

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Heute kam ich auf die Idee, mal nachzusehen, was die besagten Statistiken vom Februar sagen, diese sind wie immer kurz nach Ende des Monat auf netmarketshare.com verfügbar. Kurz und ernüchternd: Linux ist laut Statistik wieder da, wo es hingehört und seit Jahren recht stabil liegt: Bei knapp über einem Prozent.

Linux-Marktanteil bis Februar 2012 (laut NetMarketShare)

Ich habe keine Ahnung, was die Gründe für den recht seltsamen Trend sind. Als Gründe für die vermeintliche Zunahme bis Jänner wurden ja zum Beispiel Googles Chromebooks diskutiert. Auch das 20jährige Linux-Jubiläum wurde erwähnt. Was meint ihr? Messfehler?

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16 Kommentare

  1. Ach so, ich dachte, diese Zahlengymnastik hätte irgendeine konkrete Aussage. Ich gehe z.B. jede Wette ein, dass der Marktanteil auf Servern zweistellig ist.

    Ich meinte: Wieso sollten diese willkürlich zusammengeklaubten Zahlen „ernüchternd“ sein?

  2. Ich frag mich auch wieso ernüchternd. Zumindest für mich wird Linux immer besser benutzbar. Weist du, wer das sagen auf dieser Welt hat? Für die Industriekomplexe wäre es gar nicht gut wenn Linux Aufsteigen würde. Zumal sie ja auf das unmögliche Prinzip des uneingeschränkten Wirtschaftswachstum setzen. Das machen alle Grossfirmen, anders würden sie nicht überleben.

  3. @tux, Elion: Das Wort „ernüchternd“ war wirklich etwas falsch gewählt. Ich meinte damit eigentlich, dass man wieder aufhören kann nach den vermeintlichen „Gründen des Linux-Erfolgs“ in letzter Zeit suchen zu müssen.

  4. Mich würde viel mehr interssieren, wie diese Zahlen bei marketshare.com zusande kommen? Wenn das ein ähnliches System wie Distrowatch ist, dann weiß man ja von dem Bericht über Linux Mint, dass die Zahlen nicht unbedingt stimmen müssen, sondern reine Hochhreichnungen sind.

  5. Mit Distrowatch kann man das nicht vergleichen, allein wegen der ungleich größeren Datensätze. Natürlich ist auch das nur eine Hochrechnung und keine wirkliche Zählung. Auf der Startseite unter „About Our Market Share Statistics“ steht unter anderem:

    This data provides valuable insight into significant trends for internet usage. These statistics include monthly information on key statistics such as browser trends (e.g. Internet Explorer vs. Firefox market share), search engine referral data (e.g. Yahoo vs. Bing vs. Google traffic market share) and operating system share (Windows vs. Mac vs. Linux market share or even the iPhone market share vs. Android).

    We use a unique methodology for collecting this data. We collect data from the browsers of site visitors to our exclusive on-demand network of live stats customers. The data is compiled from approximately 160 million visitors per month. The information published is an aggregate of the data from this network of hosted website statistics. The site unique visitor and referral information is summarized on a monthly, weekly, daily and hourly basis.

  6. Etwas seltsam finde ich es aber schon, dass der Linux-Marktanteil ein halbes Jahr lang konstant zunimmt um dann innerhalb eines Monats um fast ein Drittel wieder einzubrechen. Irgendetwas stimmt doch da nicht.

  7. Dan haben ja die zwie Berichte des Spiegels die Nutzer noch mehr von Linux abgeschreckt… 🙂

  8. Ich denke, dass die ihre Daten aus irgend welchen Mainstream-Seiten holen. Das sehe ich schon als falsch an. Linuxer sind oft spezielle Menschen mit dementsprechend anderen Vorlieben (z.B. Entwickler). Man kann sich ja auch irgendwie vorstellen, dass unter deren 40.000 Websites 355 Apple- und 400 Windows-Blogs sind. Von regionalen Zielgruppen möchte ich hier gar nicht erst anfangen.

    Dieser Verein ist einfach nicht transparent genug, die Zahlen in keiner Weise nachvollziehbar.

    Aber: Wieso „gehört“ Linux an die Ein-Prozent-Marke?

  9. Hallo Sebastian!

    Wenn man solche Statistiken erheben will, dann muss man die Daten wohl von Mainstream-Seiten holen. Gerade da laufen die Durchschnitts-Nutzer rum. Nur weil ein Mensch Linux-Nutzer ist, bedeutet es ja nicht, dass er sich rein auf Technik-Blogs herumtreibt. Auch ich surfe mal spiegel.de an.

    Wie gesagt, das sind immer statistische Werte, die mit Fehlern behaftet sind. Ob das jetzt absolut 1% oder 1,5% sind, ist allerdings relativ egal. Wichtig ist der Trend, also die relative Veränderung. Von 1,0 auf 1,4%, das entspräche einem Zuwachs von 40%. Das konnte ich mir von Anfang an nicht vorstellen (nicht innerhalb so kurzer Zeit). Deshalb „gehört“ Linux auf die Ein-Prozent-Marke.

    Gruß, Valentin

  10. Sicher surfen „wir“ auch auf Mainstream-Seiten, aber eben tendenziell sicher auch auf vielen anderen. Der angesprochene eine Prozent hat daher in meinen Augen keine Aussagekraft.

    Mit der Tendenz hast du natürlich recht, so lange die Zahlen wirklich belastbar sind. 40% sind sehr viel. Wirklich bewerten kann man sie aber nur, wenn man absolute Zahlen dazu sieht. Die kann ich nicht finden.

  11. Hallo Sebastian,

    die Frage is wohl eher: Kann man absolute Zahlen herausfinden?

    Meiner Meinung nach müsste man schon eine Art Volkszählung machen, um wirklich zu wissen, wie viele Linuxer es unter uns sind. Dann sind aber diejenigen, die beides (Windows und Linux, bzw. Mac und Linux) auch nicht richtig einordbar… 😉

  12. Man brauch eigentlich keine absoluten Zahlen, sondern bei einer ausreichend großen Stichprobe lediglich eine gegebene Repräsentativität. Ist das in diesem Fall so? Ich weiß es nicht.

  13. Bei einer ausreichend großen Stichprobe ist doch das selbe wie absolute Zahlen 🙂

  14. @sebastian:

    Sicher surfen „wir“ auch auf Mainstream-Seiten, aber eben tendenziell sicher auch auf vielen anderen.

    Da jeder Nutzer nur einmal getrackt werden soll, ist es ziemlich egal wo „wir“ uns sonst noch herumtreiben.

  15. Pingback: Ubuntu erhofft sich 5% Martkanteil | Softwareperlen

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