Wie pro-linux.de heute berichtet, scheint sich ein erster richtiger Fork von OpenOffice.org abzuzeichnen. Noch besteht die Kompatibilität zu Upstream, das könnte sich allerdings ändern. Die Entwicklung gewinnt nämlich zunehmend an Fahrt. Anzeige
Go-oo kann bereits jetzt einige Dinge, die OpenOffice.org nicht kann. Da wäre zum Beispiel der integrierte Importfilter für OpenXML- und Microsoft Works-Dateien. Die Software soll sich außerdem besser in den Desktop integrieren sowie schneller und ressourcenschonender laufen. OpenOffice.org läuft bei mir, meinem subjektiven Befinden nach, mit jeder Version etwas langsamer und verkommt zusehens zu Bloatware. Außerdem ist die Obefläche mittlerweile so sehr von Funktionen zugemüllt, dass irgendwie die Ordnung im Programm fehlt. Mit Go-oo kommt bei mir neue Hoffnung auf, dass sich doch endlich irgendwas ändern wird.
Der wohl wichtigste Unterschied zu OpenOffice.org bezieht sich auf die Lizenzierung. Während beim Code von OpenOffice.org Sun die kompletten Rechte besitzt und externe Entwickler dieser Lizenz zustimmen müssen, soll Go-oo freier sein und damit auch eine zügigere Aufnahme von neuem Code ermöglichen. Meiner Meinung nach ein wichtiger Schritt um neue Entwickler an Bord zu ziehen, was für frischen Wind sorgen wird.
Wie ich finde, war so ein Schritt längst überfällig. Nicht vollständig freie Lizenzierung, viele Funktionen aber schlechte Benutzbarkeit, sowie langsame Entwicklung. DAS freie Office-Programm muss zu einem größeren Leistungssprung ansetzen, um Microsoft nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Der kommerzielle Konkurrent hat mit Office 2007 doch etwas an Guthaben auf die Konkurrenz herausspielen konnten.
Wie auf der Projektseite zu lesen ist, sollen mittlerweile Distributionen wie Debian, Ubuntu, openSUSE und Co. auf Go-oo umgestiegen sein. Wer heute Ubuntu nutzt, verwendet also nicht das blanke OpenOffice.org von Sun, sondern eine mit Go-oo-Patches frisierte Version. Beispiele dafür sind die Video- oder SVG-Unterstützung die die Office-Version unter Ubuntu enthält, der originale Sun-Verison aber fehlt. Der Name OpenOffice.org wird sich erstmal nicht verändern, die Anwender sollen nicht unnötig verwirrt werden.
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weiß jemand ob es dafür n debian paket gibt?
@ OnJen
Die Version von OOo in Ubuntu ist schon gepatcht mit Sachen aus Go-oo.
Heißt das, dass mein OOo 2.4.1 in Ubuntu 8.04 eigentlich ein Go-oo ist?
@ heubi: Jein, es wird gerade nachgeschaut, wo was von Go-oo drin ist. Was aber sicher ist, ist, dass z.B die SVG-Unterstützung in Ubuntu’s OOo aus dem Go-oo-Projekt kommt. Die offizielle OOo-Version hat die z.B. immer noch nicht.
@ComputerAlex: Dankeschön für die Antwort 🙂
Danke, Valentin, für diese Zusammenfassung. Da wird einem einiges klarer bzw überhaupt erst bewusst. Keep up the good work!
Soweit mir bekannt, ist Go-OO auch schon in Ubuntu 8.10 enthalten. Bei der Wennfunktion tritt aber ein Fehller auf der sich als „Err:529“ darstellt. Ich habe dann OxygenOffice intalliert, und es trat der gleiche Fehler auf. Kein Wunder, wie später erfahren habe wurzelt OxygenOffice ebenfalls auf Go-OO. Ich habe dann das „ursprüngliche“ OpenOffice installiert. Damit konnte ich dann wieder meine Arbeitszeittabellen, wie gehabt benutzen, die ich schon jahrelang in gebrauch habe. Vielleicht können die Go-OO-Leute den Bug ja beseitigen – wäre schön. Inzwischen habe ich in verschiedenen Foren gelesen, dass andere User die gleichen Probleme haben. Wäre gut wenn das bereinigt würde.