Nun scheint die Zeit für das OpenOffice.org-Projekt als endgültig abgelaufen zu sein. Nachdem Sun Microsystems durch Oracle aufgekauft wurde und alle Sun-Projekte an Oracle übergegangen sind, ging es mit dem Projekt bergab.
Nachdem viele freie Entwickler mit Oracles Haltung zum OpenOffice-Projekt nicht einverstanden war, wurde der Fork LibreOffice gegründet. Ein Großteil der Community wechselte daraufhin zum neuen Projekt, das von nun an unter dem Dach der Document Foundation, unabhängig von einer großen Firma, das Projekt weiterentwickeln sollte. Die Einladung an Oracle, ebenfalls dem freien Projekt beizutreten und die Namensrechte für das freie Projekt zur Verfügung zu stellen, erteilte die Firma eine Absage. Oracle wollte OpenOffice auf eigene Faust weiterentwickeln.
Nun scheint das Ende des Projektes aber gekommen zu sein. Oracle äußert sich zu dem Thema zwar undeutlich, es sickert aber durch, dass Oracle keine Ressourcen für OpenOffice.org mehr zur Verfügung stellen will. Auch eine kommerzielle Version der Software soll es nicht mehr geben. Oracle schickt ein einstiges Vorzeigeprojekt in den Tod. Anzeige
Das freie OpenOffice.org soll nach Oracles Wünschen zum Community-Projekt werden. Nur schade, dass es keine Community mehr gibt. Die Community ist zu LibreOffice gewandert. Dort gibt es nämlich kein geldgeiles Unternehmen, mit weit aufgerissenem Rachen, das es bis heute nicht verstanden hat, wie man mit einem OpenSource-Projekt wirtschaften kann, ohne es zu zerstören.
Der Image-Verlust für die OpenSource-Welt bleibt groß: Bis LibreOffice irgendwann einmal einen ähnliches Bekanntheitsgrad wie OpenOffice.org erreicht haben wird, werden wahrscheinlich Jahre vergehen. Oracle hat der freien Software-Welt damit in großem Maße Schaden zugefügt, ohne selbst davon in irgendeiner Weise zu profitieren. Schade.
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Ich sehe das nicht ganz so „Schwarz“ es gab schon viele Namensänderungen von Programmen oder Firmen gerade im IT Bereich und „LibreOffice“ ist heute schon sehr Bekannt. Auch da es ja keine großen programmtechnischen Änderungen gibt und der Anwender sich nur ein einen Neuen Namen gewöhnen muss.
Oracle hat der Opensource-Welt in Bezug zu OpenOffice.org den größten Gefallen getan, welchen sie hätten tun können.
Das Projekt stagnierte seit 2.0 und große Änderungen waren nur schwer durchzusetzen.
Mit dem Fork LibreOffice können nun neue und bessere Wege gegangen werden.
Imageverlust wiegt meiner Meinung da nicht so schwer.
Ich glaube, Oracle hat sich mit dieser Aktion wohl selbst mehr geschadet als der Open Source Gemeinde. Glücklicherweise gibt es auch schon eine Weile OpenJDK als freien Java-Ersatz, falls Oracle mal auf die Idee kommen sollte, irgendetwas davon kostenpflichtig zu machen (falls das durch die Lizenz überhaupt möglich sein sollte). Und zur Emulation gibt’s KVM, da kann man auch auf VirtualBox verzichten.
Das was SUN über Jahre mühevoll aufgebaut hat, wird jetzt innerhalb weniger Wochen vom Tisch gewischt… Sehr schade, aber solch ein Verhalten wird Ihnen wohl von kaum einer Seite gedankt werden. 😉
Ich werde diese Firma jedenfalls in Zukunft meiden, wo es nur geht.
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Warum wird sich darüber aufgeregt?
OpenOffice ist in Java geschrieben.
LibreOffice hinegegen größtenteils in C++ (wenig Java), das läuft viel besser.
OpenOffice ist eh tot. Irgendwann wird es ganz verschwinden.
nicht der Rede wert … (danke an OpenOffice für die Pionier-Arbeit einer OfficeSuite wie LibreOffice den Weg als Standard zur ebenen.)
OpenOffice ist nicht in Java geschrieben, sondern ebenfalls in C++, Quellcode z.B. hier downloadbar:
http://www.apache.org/dyn/aoo-closer.cgi/incubator/ooo/3.4.0/source/aoo-3.4.0-incubating-src.tar.bz2
Inzwischen hat OpenOffice.org einen würdigen Nachfolger mit Apache OpenOffice gefunden und prosperiert als incubator-POrojekt innerhalb der großen Apache-Familie.
siehe:
http://incubator.apache.org/openofficeorg/
http://www.openoffice.org/de/
die neueste Programmversion (3.4) wurde im Mai 2012 veröffentlicht:
http://www.openoffice.org/de/aoo34.html
download z.B. hier:
http://www.openoffice.org/download/
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