07. Juni 2008 · 2 Kommentare · Kategorien: Open-Source · Tags:

Am gestrigen Freitag erschien ein Bericht auf linux.com zur Linux-Distribution Ubuntu Ultimate Edition. Demnach ist das Betriebssystem kaum brauchbar und schon gar nicht als „ultimate“ einzustufen.

Ultimate Edition (UE) 1.8 ist ein angepassts Ubuntu Hardy Heron mit zusätzlichen Software-Quellen und einem anderen Design. Das Ziel der Entwickler, eine verbesserte, ja die ultimative Ubuntu-Version zu erschaffen ist der Meinung des Testers nach ziemlich verfehlt worden. Das Thema des Desktops ist verwirrend und keineswegs benutzerfreundlich, auch wenn das Design beim ersten Blick ziemlich modern aussieht. Es ist sehr dunkel, schwarz mit einigen blauen Elementen.

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Das Design weist an allen Ecken Inkonsistenzen auf. Normalerweise ist die Schrift auf dunklem Untergrund weiß. In einigen Programmen ist dies aber anders und schwarze Schrift auf dunkelblauem Hintergrund liest sehr schlecht. Außerdem beginnen die Augen bei längerem hinsehen zu schmerzen. Anwendungen haben ein uneinheitliches Aussehen. Während die meisten Programme einen dunklen Hintergrund haben, ist Amarok zum Beispiel weiß und passt so gar nicht in den Desktop. In OpenOffice.org Writer schreibt man nicht schwarz auf weißem Hintergrund, sondern schwarz auf grauem Hintergrund. Auch nicht gerade – ergonomisch.

Das Aussehen der Distribution ist allerdings nicht das einzige Problem. Obwohl es sich bei Ubuntu Ultimate um ein angepasstes Ubuntu handelt, funktionieren einige Dinge ganz anders als im Original. Während alle anderen Debian-basierenden Distributionen bei Updates zuerst die Dateien herunterladen um sie im nachhinein zu installieren, erledigt UE (Ultimate Editon) diese Aufgabe anders. Jedes Paket wird einzeln heruntergeladen und gleich anschließend installiert. Der Vorgang dauert länger und der Benutzer wird immer wieder mit Fragen unterbrochen die während der Installation auftreten (Lizenzbestimmungen usw.), welche unter normalen Debian-basierenden Distributionen alle gleichzeitig gestellt werden. Außerdem wäre es möglich, dass bei einer unterbrochenen Internetverbindung das komplette System zerstört wird. Benötigt ein wichtiges Programm noch ein weiteres Paket um ordnungsgemäß laufen zu können, dieses aber kann nicht mehr heruntergeladen werden, während das andere schon installiert ist, so kann das System unter Umständen unbenutzbar werden.

Ultimate Edition will eine Distribution sein die alles mitbringt was benötigt wird. Die ISO-Datei ist aber umsonst 1,3 GB groß. Während in Ubuntu Hardy Flash mittlerweile automatisch installiert wird, muss in UE alles von Hand gemacht werden. Ebenfalls fehlen die Pakete für Rechtschreibprüfung von OpenOffice.org standardmäßig.

Mit einem Hauch Ironie beschrieb der Autor des Berichtes dann, was UE mehr hat als Ubuntu. Sechs Entwicklerumgebungen, drei Programme für BitTorrent, drei Messenger-Programme, zwei IRC-Clienten und – Notepad, Windows Notepad ausgeführt mit Wine. Was in ausreichender Menge vorhanden ist, sind Spiele. Spiele über Spiele. Um nur einige aufzulisten: America’s Army, Wolfenstein: Enemy Territory, Open Arena, Nexuiz, Glest und Legends.

Mit folgendem Fazit schließt der Tester ab: Für Anfänger ist es besser ein reines Ubuntu zu installieren und, falls benötigt, Software-Quellen manuell hinzuzufügen als die – sogenannte – Ultimate Edition – zu verwenden und sich mit den vielen Fehlern herumzuärgern.

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2 Kommentare

  1. ich nutze die ultimate edition, weil eben die meisten Programme vorkonfiguriert sind und daher besser auf meinem rechner funktionieren als in ubuntu standard. den theme kann man ändern, es werden weitere mitgeliefert, die bei mir perfekt laufen und meiner meinung nach besser als der schwarze theme sind.

    die beschriebene package installation ist das nicht notwendige upgrade. man kann sich die programme auch über synaptic insallieren, genauso wie es bei der reinen ubuntu version notwendig wäre. daher mein Fazit: im Vergleich zu ubuntu: besser, weil schöner, kompletter und einfacher zu bedienen.

    Die 1.9 er Version ermöglicht es zudem zwischen KDE, Enlightenment und xfce zu wechseln und alle desktop manager zu vergleichen oder einfach per Knopfdruck zu wechseln.

    sicherlich ist vieles Spielerei, aber es präsentiert den state of the art in Linux.

  2. uue ist die beste linux distro die ich kenne!

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