Seit Juli 2008 wird ubuntuusers.de mittels eigenentwickelter Inyoka-Software angetrieben. Inyoka selbst basiert auf einer Vielzahl an Open-Source-Programmen und -Bibliotheken, ist selbst aber keine freie Software. Ende 2008 wurde im auf ubuntuusers ein Artikel veröffentlicht, welcher den geplanten Weg Inyokas zur Open-Source-Software beschreiben sollte.

Die selbst gesetzten Ziele und Termine wurden immer wieder nach hinten gelegt, auf Nachfragen, wann denn Inyoka denn von jedem heruntergeladen werden könne, reagierten Mitglieder des ubuntuusers-Teams zum Teil gereizt, zum Teil überhaupt nicht. Inyoka kann man heute als Vaporware bezeichnen.

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Inzwischen, nachdem die Software seit 6 Jahren eingesetzt wurde, rechnet wohl niemand mehr damit, dass Inyoka irgendwann wie versprochen als freie Software freigegeben wird. Damit basiert das größte deutschsprachige Ubuntu-Forum mit dem weitaus besten Wiki im Linux-Bereich und der wohl größten Community auf proprietärer Software.

Gründe für die Nichtveröffentlichung lassen sich aus den spärlichen Antworten der Beteiligten wohl nur erahnen. Lange Zeit stand die Veröffentlichung nicht im Fokus des Interesses, möglicherweise ist der Code also von Grund auf nicht dazu geeignet, ihn auch für andere Zwecke einzusetzen. Viele der Hauptentwickler sind wohl momentan auch gar nicht mehr an Bord und ein Projekt dieser Größenordnung kann durch einzelne sicherlich nicht gestemmt werden.

Welche Gründe auch immer zum Status quo geführt haben, schade ist es auf jeden Fall. Die Menge an Arbeit, Zeit und Hirnschmalz, welche von freiwilligen Mitarbeitern in die Software geflossen sind, bleiben einer einzigen Seite vorbehalten. Die Open-Source-Community hat nichts davon.

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5 Kommentare

  1. Du verwechselst hier proprietäre Software und das Modell einer Closed-Source-Entwicklung. Die Veröffentlichung hängt in diesem Fall wohl einfach hinterher, weil es a) noch ein paar (sicherheits)kritische Baustellen geben soll und b) an aktiven Entwicklern mangeln soll um diese Baustellen entsprechend zu beseitigen. Wäre jetzt auch Mist, wenn bspw. irgendwo im Quelltext der Authentifizierung eine Passage problematisch ist, dieser Quelltext veröffentlich und 3 Tage später das Portal gehackt wird. Und irgendjemand hat mal anklingen lassen, dass es lediglich das UU.de-Template gibt und ein individuelles für die Veröffentlichung erstmal geschrieben werden müsste.

    Ich stimme dir aber zu, dass die Kommunikation der Projektleitung dahingehend etwas konkreter sein könnte. Die gereizte Stimmung stammt aber wohl eher daher, dass sie alle gerne eine Veröffentlichung unter freier Lizens sehen würden und sich voll und ganz der Probleme bewusst sind, die das seit Jahren behindern.

    Mein Stand der Dinge, eine Veröffentlichung als FOSS immer noch fest geplant ist. Ist aber alles nur Hörensagen, weil zum Entwicklerteam gehöre ich – mangels Programmierkenntnissen – leider nicht. Hoffen wir einfach das Beste … Zum 10jährigen Bestehen des Portals hört sich das doch nach einem reizenden Geschenk an die Community an, oder?

  2. @postlet:

    > Die gereizte Stimmung stammt aber wohl eher daher, dass sie alle gerne eine Veröffentlichung unter freier Lizens sehen würden

    Das stimmte damals nicht

  3. Ich finde das auch sehr ärgerlich. Andere entwickeln sowas live komplett auf github. Es besteht auch massiv Bedarf an einer derartigen Community-Lösung, so dass der Entwickler-Mangel m.E. hausgemacht ist.

    Also Leute, ich bin dabei. Aber an einem closed-source-Projekt habe ich keine Lust mitzuarbeiten. Das geht vielen anderen Sicher ähnlich. Wenn aus Sicherheits-Aspekten nicht veröffentlicht wird, empfinde ich das als noch kritischer. Security-by-obscurity kritisieren wir doch sonst auch überall.

    Also, openphoenux.org sucht eine neue Community-Plattform.. haut raus den Code 😉

  4. @postlet: Der Grund mit dem fehlenden Template klingt irgendwie nach Ausrede. Dann sollen sie das Ding halt ohne Template veröffentlichen. Okay, damit es ein wenig einfacher anzupassen ist, vielleicht das Ubuntuusers-Template nehmen und das komplette HTML-Markup rauslöschen, geht doch bestimmt relativ automatisiert oder halt manuell in wenigen Stunden.

    Dann kann sich jeder anschauen, was für Platzhalter vorhanden sind, und sich sein Template außenrum stricken. Und ein richtiges, freies, von der Community erstelltes Template wäre auch deutlich schneller verfügbar als bei der jetzigen Methode, die schon seit 6 Jahren einfach nur epic failt. Ich finde das ein richtiges Armutszeugnis (nicht bei der Entwicklung selbst – die Software sieht von außen echt gut aus und keiner kann verlangen, dass die Ubuntuusers-Entwickler ein Produkt veröffentlichen, dass jeder Hans selbst auf seinem Webserver in 2 Minuten eingerichtet hat – sondern bei der Entscheidung gegen das Veröffentlichen) und es wirft ein schlechtes Licht auf die Ubuntu-Community.

  5. Unter http://ikhaya.ubuntuusers.de/2014/08/15/inyoka-der-lange-weg-zum-open-source-projekt/ haben wir einen aktuellen Stand veröffentlicht, dort wurden von uns auch die noch offenen Punkte für ein OSS Release genannt.

    Auf Basis dieses Artikels haben wir Bewerbungen um Mithilfe bekommen, doch auch diese Leute müssen sich erst einarbeiten. Nach dieser Einarbeit wird man sich nach und nach die noch offenen, kritischen, Punkte vornehmen und dann in die nächste Phase der Veröffentlichung gehen.

    mfg Stefan Betz

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