Vor einigen Wochen wurde eine Software namens X-Pire veröffentlicht. Bekannt geworden ist X-Pire auch unter dem Begriff „digitaler Radiergummi“. Dabei soll es sich um eine Art Verfallsdatum für Bilder handeln und für verbesserten Datenschutz im Internet sorgen. Die Software soll als Firefox-Erweiterung installiert werden können und für 10€ im Monat zu haben sein. Gefördert wird das Vorhaben von der deutschen Regierung.

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Wie funktioniert der digitale Radiergummi?

Mit X-Pire soll es möglich sein, Bilder im Internet, zum Beispiel in sozialen Netzwerken, mit einem Verfallsdatum zu versehen. Jeder, der das Bild ansehen will, muss zuerst die Erlaubnis von einem zentralen Server erhalten und selbst die X-Pire-Erweiterung installiert haben. Ist X-Pire nicht installiert oder das Verfallsdatum abgelaufen, erscheint nur eine schwarze Fläche.

Kann das funktionieren?

Nicht nur ich bin der Meinung, dass dieses System so unmöglich zuverlässig funktionieren kann. Befindet sich eine Datei erstmal im Internet im Umlauf, ist es schwierig bis unmöglich, diese wieder zu entfernen. Und auch wenn sie erstmal aus dem Internet entfernt wurde, kann es immer noch sein, dass irgendjemand diese Datei lokal gespeichert hat und sie irgendwann wieder online stellt. Ein Screenshot genügt und man hat eine identische Kopie des Bildes, die dann kein Verfallsdatum mehr hat und die unbegrenzt weiterkopiert werden kann. Doch nicht nur das, auch das Verfallsdatum selbst ist laut dem Sicherheitsunternehmen Scip relativ leicht zu umgehen.

Eigentlich erschreckend, dass überhaupt solche Software-Lösungen entwickelt werden müssen. Sind wir der Art Homo sapiens wirklich nicht klug genug, Bilder nur dann zu veröffentlichen wenn sie harmlos für uns sind? All diese Datenschutzdiskussionen werden obsolet, wenn jeder seinen Hausverstand etwas einschalten würde.

Die Regierung zahlt

… oder besser gesagt der Steuerzahler. Dazu kann sich jeder seinen Teil denken. Nur schade, dass man an anderen Enden dann wieder sparen muss.

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